Die kleine Welt des Herrn Mitkartoffel - 08.11.08 Wuppertaler SV (H)
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08.11.08, 14. Spieltag: Fortuna Düsseldorf - Wuppertaler SV Borussia 3:1 (1:1)

STARRING: Andy, Martin & Stephan

GUEST STARS: Aline, Andys Vadder & Steffi

SITZFARBE: Das grauere Grau von den zwei Graus bei den Sitzen. Ist mir noch nie aufgefallen, dass es zwei Gräue gibt. Na, so was!

BEER OF CHOICE: Füchschen

CHEF DES LENKRADES: Ultra-Andy

WDR-Bericht
Spielbericht: 14. Spieltag: Fortuna Düsseldorf - Wuppertaler SV 3:1
Erlebnisbericht: "Die Eskalation"
Der offizielle Stadionwurst-Test - Folge 68
Das Tagebuch des Scheiterns - Folge 44: "Düsseldorf zerstören"
Driving Drivel - Folge 16
Kommentar-Box

Sports-Time is good time, but Derby-Time is better time. Nunja, der Sport geriet letzten (aufgrund meines momentan akuten Mangels an Zeit inzwischen leider: vorletzten) Samstag relativ schnell zur Nebensache. Das war schon ein sehr seltsamer Nachmittag in der LTU arena. Die zweite Spielunterbrechung nach dem Spiel in Essen letzte Saison, dieses Mal glücklicherweise ohne Beteiligung der Düsseldorfer Fans. Doch schon zuvor hatte es Ausschreitungen gegeben. Aufgrund "menschlichen Versagens" (Rheinbahn-Original-Zitat) war leider eine U-Bahn im Arena-Bahnhof angekommen, statt am inzwischen für Gäste reservierten Europaplatz. Die Türen sprangen auf und der degenerierte Mob aus dem Bergischen schnappte sich alles, was entfernt im Weg stand. Die Nähe zum Neandertal ist eben doch nicht zu leugnen. Wobei der sympathische Steinzeitmensch sicherlich keine mit Stacheldraht umwickelte Keule aufbieten konnte - dafür wurden die Opfer am Arena-Bahnhof auch nicht bei Unachtmerksamkeit von Meister Petz einkassiert (Ich danke an dieser Stelle Heinz Strunk für diesen meinen Lieblingssatz in der "Zunge Europas"). Die WSV-Anti-Menschen schnappten sich Frauen, Kinder und Familienväter - U-Bahn-Piraten sozusagen, die allerdings nicht einmal den Anstand der karibischen Freibeuter besaßen und ihre Absicht - so man ein derartiges Verhalten wirklich kognitiv begründen will - per Flagge oder ähnlichem ankündigten. Eine Frau musste schwer verletzt ins Krankenhaus. Immerhin bewiesen die Fortunen nach dem Spiel, dass auch sie sich daneben zu benehmen wissen. Pflastersteine und Flaschen flogen gegen die mit Wuppertalern gefüllten Bahnwaggons, und wenn mal keine Wuppertaler drin saßen, war es ihnen auch egal. Wir halten also fest, aufgrund von vermutlich kosmischer Strahlung wurden Gehirne unterhalb einer gewissen IQ-Grenze (einer niedrigen) außer Kraft gesetzt, Reset sozusagen, oder besser: Stand-By. Müssen Aliens gewesen sein. Das glaubt vermutlich zumindest WSV-Präsident Runge, der lieber in den Pressemitteilungen noch weiter auf dicke Hose machte (wohl vermummte Düsseldorfer im WSV-Block, Skandalschiri), statt mal schön demütig die Schnauze zu halten ob des blauen Auges, mit dem der WSV aus der Nummer rauskommen dürfte. Vielleicht fällt er aber auch einfach nur unter die angesprochene IQ-Grenze. Ein Verein voller Proleten, trötete doch Chef-Dickhäuter Pröpper ins gleiche Horn und regte sich lieber über eine durchaus gerechtfertigte Gelb-Rote Karte auf, statt mal dem Schiri zu danken, dass er die drei Punkte nicht gleich der Fortuna aufs Punktekonto überwiesen hatte nach der Unterbrechung.
Und wo wir gerade beim Sport sind. Wirklich Fußball wurde am Samstag nicht gespielt. Die Fortuna mit ihrer vermutlich schlechtesten Leistung in dieser Saison kam lange Zeit gar nicht klar und war zum Zeitpunkt der Spielunterrbrechung unfassbar mausetot. Und selbst Christs Ausgleich fiel so unglaublich aus dem Nichts. Von wegen "die Fortuna wurde nun stärker" aus dem WDR-Bericht. Alles Quatsch! Wir hatten einfach nur Glück bei Christs Schuss. Wirklich keine Partie, die man normalerweise gewinnt. Aber gut, das kann man natürlich auch positiv deuten. Die "Schweinespiele" (Norbert Meier nennt die bestimmt so) gewinnen ist ein wichtiger Aspekt, wenn man aufsteigen will. Und dass wir einen Rückstand zum Sieg umgebogen haben, ist vielleicht auch nicht verkehrt, bei der anscheinend eierschalenartigen Psyche, die dieses Team aufweist. Am Samstag geht es dann nach Dresden für all die Fortunen, die am Samstag noch nicht genug gekriegt haben (und damit meine ich nicht den Sport). Drücken wir da mal die Daumen, dass die ihr Nachholspiel am Mittwoch in Bremen nicht verlieren, und auf die lustige Idee kommen, den Trainer zu entlassen. Spiel Eins nach Trainerwechsel will man eigentlich nie abbekommen. Andererseits scheinen die wirklich schlagbar. Und natürlich auch schlagfreudig.






Eingewechselt: 74. Kadah (2) für Jovanovic, 83. Costa (-) für Christ, 89. Heidinger (-) für Lawarée - 46. Erfen (4) für Weikl, 80. Damm (-) für Rietpietsch und Celikovic (-) für Markolf - Reservebank:  Ratajczak (TW), Palikuca, Schwertfeger, Gaus - Samulewicz (TW), Lorenzón, Willers, Najdi.
Tore: 0:1 Reichwein (26., Foulelfmeter, Rechtsschuss, Cakir an Heinzmann), 1:1 Christ (45., Rechtsschuss, keine Vorarbeit), 2:1 Christ (76., Rechtsschuss, Kadah), 3:1 Kadah (90.+2, Rechtsschuss, Heidinger)
Chancen: 6:3 - Ecken: 5:2 - SR: Leicher (Weihmichl), Note 1: Auch wenn die Wuppertaler es anders sahen, lag in allen wichtigen Entscheidungen in einem schwer zu leitenden Spiel richtig: der Elfmeterpfiff nach Cakirs Foul war korrekt (25.), genauso die gelbe und nicht rote Karte für Langeneke nach leichtem Schubser gegen Lejan (34.) und für Weikl nach grobem Foul gegen Cebe (39.). Die Herausstellung von Reichwein war hart, aber vertretbar, da er mit seinem Ellbogeneinsatz ein Foul in Kauf nahm (57.), anfangs großzügig, nach immer hektischerem Spielverlauf zurecht strenger. Zudem auch bei der Spielunterbrechung souverän. Wartete nach dem ersten Bengalo-Wurf ab, schickte die Teams bei Wurf Zwei und Drei folgerichtig in die Kabinen. - Zuschauer: 16663 - Gelbe Karten: Langeneke, Caillas - Weikl, Jerat, Lejan, Stuckmann - Gelb-Rote Karte: Reichwein (57.) - Bes. Vorkommnisse: Schiedsrichter Leicher unterbrach das Spiel für 17 Minuten, da aus dem Wuppertaler Block Feuerwerkskörper aufs Spielfeld flogen (27.).
Spielnote: 4,5, die Partie überzeugte nur durch Kampf und die großen Emotionen auf dem Platz und den Rängen. Fußballerisch wurde ganz biedere Kost geboten.

Spieler des Spiels:
Deniz Kadah



Wer hätte das vor dem Spiel gedacht? Entschied die Partie durch seine tolle Vorarbeit zu Christs Tor und beendete alle Wuppertaler Hoffnungen mit dem 3:1. So wünscht man sich einen Joker!


Einzelkritik:


Michael Melka - Note 3:
Typische Partie für ihn. Hatte kaum zu tun. Souverän bei hohen Bällen, natürlich ohne Chance beim Elfmeter. Reagierte einmal stark gegen Heinzmann (59.).

Clement Halet - Note 4:
Ließ defensiv wenig anbrennen, offensiv aber ohne eine einzige Aktion. Das ist ein bißchen wenig.

Hamza Cakir - Note 4:
An sich mit einer guten Partie, stark am Boden und in der Luft. Verlor aber beim Elfmeterpfiff kurz die Orientierung und traf Heinzmann und nicht den Ball.

Jens Langeneke - Note 3:
Hielt mit Cakir zusammen die lange überlegenen Wuppertaler zumindest vom Tor weg. Sein Schubser gegen Lehan nach dessen groben Foul gegen Melka war aber heikel, gab aber zurecht keinen Elfmeter (34.).

Johannes Walbaum - Note 4,5:
Hatte in der ersten Halbzeit mächtige Probleme auf der für ihn ungewohnten linken Seite. In Halbzeit Zwei dann stärker im Zweikampf aber wie Rechtspendant Halet ohne Offensivaktionen.

Stephan Sieger - Note 4,5:
Seine Formkurve zeigt in den letzten Wochen ein wenig nach unten. Nicht so stark im Zweikampf wie sonst und mit zu vielen Fehlpässen. Läuferisch und kämpferisch aber überzeugend.

Ahmet Cebe - Note 5:
90 Minuten nicht zu sehen. Keine Szenen, gar nichts. Kein Dribbling, kein Schuss. Wurde einmal dunkelgelb von Weikl gefoult (39.).

Marco Christ - Note 3,5:
Unglaublich schwer zu benoten. Toller, aber haltbarer Schuss zum 1:1 (46.). Und trotz Rücklage den Ball souverän im Winkel nach Kadahs tollem Pass untergebracht (76.). Letztendlich entschied seine individuelle Klasse bei beiden Toren zwar das Spiel, bis zum 1:1 war er aber der mit Abstand schlechteste Akteur auf dem Feld. Nur Fehlpässe und verlorene Bälle, ein einziges Sicherheitsrisiko. Auch danach nur unwesentlich besser. Ganz, ganz seltsame Partie. So trotz zwei Treffern eigentlich kein Kandidat für die Startelf. Löblich: Sah seine erste Halbzeit ähnlich kritisch, als "schlechteste, die ich bisher in der Arena gespielt habe".


Olivier Caillas - Note 5:
Ganz schwach. Keine Durchsetzungskraft, scheute auch unerklärlicherweise den Zweikampf. Hatte praktisch keine gelungene Szene. Immerhin gewohnt giftig siehe gelbe Karte.

Ranisav Jovanovic - Note 4:
Beide Stürmer hatten einen schweren Stand. Jovanovic konnte sich aufgrund seiner Statur aber einige Male wenigstend im Vergleich zu Lawarée behaupten. Torchancen besaß er aber nicht. Musste mit leichten Rückenproblemen vom Feld.

Axel Lawarée - Note 5:
Eine gute Kopfballmöglichkeit, als er nach einer Ecke vollkommen frei stand, die Distanz zum Tor war aber zu groß, um Maly Probleme zu bereiten (8.). Ansonsten vollständig abgemeldet.

Deniz Kadah - Note 2:
Kam nach 74. Minuten für den angeschlagenen Jovanovic. Erhält aufgrund seiner herausragenden Leistung trotz zu wenig Spielzeit eine Note. Ließ Stuckmann vor dem 2:1 ganz alt aussehen und servierte Christ den Ball mustergültig (76.). Beim 3:1 profitierte er von Heidingers guter Vorarbeit (90.+2). Mal schauen, ob ihm dieses Spiel Auftrieb gegeben hat.

Claus Costa - Note - :
Kam in der 83. Minute für Christ. "Ergebnis sichern!", lautete wohl sein Auftrag und den führte er auch aus.

Sebastian Heidinger - Note - :
Kam in der 89. Minute für Lawarée. Schön, dass er während seiner drei Minuten auf dem Platz, sogar ein Tor vorbereiten konnte und Übersicht bewies, statt wie sonst häufig, einfach selbst draufzuhalten.


Personal:
Bei der Fortuna kehrte nach dem 0:1 in Berlin Caillas nach Gelbsperre für Costa und Walbaum für den gelb-rot gesperrten Hergesell zurück in die Mannschaft. Wuppertals Trainer Christoph John brachte nach dem souveränen 3:3 gegen die Stuttgarter Kickers Rietpietsch für Altin.

System und Taktik:
Fortuna wie gewohnt im 4-4-2 mit Sieger als einzigem Sechser vor der Abwehr. Wuppertal im 4-5-1 oder 4-2-3-1 - je nach Gusto - mit Heinzmann als einziger Spitze, einer offensiven Dreierreihe dahinter und dem Duo Weikl/Jerat vor der Abwehr.

Spielverlauf:
Wuppertal kam von Anfang an besser in die Partie, ließ die Fortuna durch frühes Stören und enorme Laufarbeit kaum zur Entfaltung kommen. Die erste halbwegs gefährliche Chance besaß allerdings Lawarée, der nach einer Ecke Maly in die Arme köpfte. In der 10. Minute besaß Reichwein die große Möglichkeit zur Führung, als er sich gut durchsetzte und mit seinem Schlenzer das linke, untere Eck nur knapp verfehlte (10.). Aus dem Spiel heraus kamen beide Teams ansonsten kaum zu Chancen, so dass es erst ein Foul von Cakir brauchte, der Heinzmann im Strafraum von den Beinen holte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Reichwein sicher (26.). In den Jubel zum 0:1 flogen nun mehrere bengalische Feuer in den Wuppertaler Strafraum. Schiedsrichter Leicher unterbrach die Partie daraufhin für 15 Minuten und schickte beide Teams in die Kabinen (27.). Nach der unfreiwilligen Pause änderte sich trotzdem erst einmal recht wenig am Spielverlauf, die Fortuna kam nicht ins Spiel, Wuppertal dominierte. Düsseldorf hatte nur durch einen Freistoß  eine gute Möglichkeit, den Christ aus großer Distanz sehr knapp am Tor vorbeischoss (35.). Als sich beide Teams auf die zweite Pause einstellten, zog Christ einfach mal aus 25 Metern ab. Sein strammer Schuss erwischte den zu weit vor dem Tor stehenden Maly auf dem falschen Fuß und schlug mittig zum unverdienten Ausgleich im Tor ein (45.).
Nach der Pause kam Fortuna etwas besser ins Spiel, gestaltete die Partie nun ausgeglichener. Durch die entstandene Hektik gab es aber dennoch kaum Offensivszenen auf beiden Seiten. Nach 57 Minuten musste dann Marcel Reichwein mit gelb-rot vom Platz, weil er beim Kopfballduell Walbaum mit dem Ellbogen im Gesicht traf. Zwar unabsichtlich, aber eine Verletzung des Gegners so in Kauf nehmend war die gelbe Karte hierfür durchaus berechtigt (57.). Dennoch besaß der WSV kurz darauf nach einem Konter die große Chance zur Führung, doch Heinzmann scheiterte frei am glänzend reagierenden Melka (59.). Fortan mussten die Wuppertaler der Unterzahl und dem hohen Tempo der ersten Halbzeit Tribut zollen. Fortuna wurde immer stärker, kam aber kaum zu Chancen. Erst der eingewechselte Kadah konnte den Bann brechen, als er Stuckmann düpierte, sich stark durchsetzte und flach zurück auf Christ passte, der trotz Rücklage gekonnt in den Winkel vollstreckte (76.). Wuppertal konnte dem nun nichts mehr entgegensetzen, so dass Christ kurz darauf erneut aus rund 20 Metern abzog, Maly konnte den abgefälschten Ball jedoch zur Ecke lenken (82.). Den Schlusspunkt setzte Joker Kadah, der nach Vorarbeit des ebenfalls eingewechselten Heidinger das 3:1 markierte (90.+2).

Fazit: Wuppertal hatte sich aufgrund der starken Mannschaftsleistung vor allem in der ersten Hälfte einen Punkt verdient, präsentierte sich aber offensiv zu harmlos. Düsseldorf blieb vieles schuldig und siegte letztendlich schmeichelhaft aufgrund der höheren, individuellen Klasse seiner Akteure.


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Was für ein besseres Spiel gibt es, meine gute Freundin Steffi, die in regelmäßigem Zweijahresabstand mit mir zum Fußball geht, mal wieder mit ins Stadion zu nehmen, als ein Derby gegen Wuppertal, das beinahe abgebrochen wird und auch ansonsten wegen diverser Ausschreitungen von sich Reden machen sollte? Nun, wahrscheinlich jedes andere. Aber das konnte ich doch nicht ahnen! Interessanterweise fand Sie die Erlebnisse dann auch eher unterhaltsam, wir besaßen (im doppelten Sinne) einen gesunden Sicherheitsabstand und haben von den Ausschreitungen auch nur aus der Zeitung erfahren. Von den Bengalowürfen im Stadion mal abgesehen, da hätten wir schon lange aufs Klo für gemusst. So konnte dieses Spiel dann bei Steffi auch wenig auf der sportlichen Seite punkten (Wie auch bei dem Grottenkick?), das Erlebnis aber sehr wohl. Der logische nächste Schritt - die Auswärtsfahrt nach Dresden in voller Lok-Leipzig-Montur im Heimblock - konnte aber in der kurzen Zeit nicht realisiert werden.



Zwecks Finanzierung von Sascha Rösler muss Wolf Werner im Zukunft beim Firmenwagen kürzertreten.

Der gegebene Anlass bot dann auch eine gute Gelegenheit, mal wieder ein Vorab-Zusammentreffen im Füchschen zu veranstalten. Chefscout Ultra-Andy musste aufgrund der Koordinierung seiner Scoutingtätigkeit beim Damen-Handball dem Meeting leider fern bleiben, bot sich aber als späterer Abholdienst an, so dass wir nicht der Willkür geldgeiler Taxifahrer ausgeliefert waren. Gute Sache! Zudem hatten sich auch Familienangehörige des Ultra-Andy-Clans angekündigt, namentlich Vater und Schwester, um den beachtlichen Umfang der Gruppe zu komplettieren. Wenn ich Euch mal erzähle, wieviele Fortuna-Spiele ich frierend allein im Winter besucht habe...ähh, vielleicht nicht Zeit und Ort sentimental in die Vergangenheit zu blicken.

Driving Drivel - Folge 16


GROTESK



Einmal die Fußballschuhe nach dem letzten Spiel auf dem Ascheplatz ausgeleert.

Beschränken wir uns da doch lieber einmal auf meinen geliebten WSV. Die Spiele in der Vergangenheit besaßen immer so ein Maß an Grundbrisanz aufgrund neben der Spur tickender Gruppierungen auf beiden Seiten, langsam erreicht das Ganze aber ein neues Niveau. Vor zwei Jahren schossen die Düsseldorfer Fans eine Rakete mitten in den Wuppertaler Block, letztes Jahr gab es meines Wissens nach keine Hirnlosigkeiten. Das Rückspiel war aber aufgrund des Essen-Spiels auch zuschauerbegrenzt, wir erinnern uns.


Ich werde wohl nie verstehen, weshalb Rauchbomben gut aussehen sollen. Bengalisches Feuer, okay. Aber einfach nur Rauch. Kann ich auch zuhause im Backofen machen, sieht ebenfalls nicht gut aus.

Martin hatte schon neulich den Plan gefasst, die letzten gemäßigten Tage des Jahres zu nutzen, bevor das Wetter total abgeht mit Winter und so. "Nutzen" bedeutet in diesem Fall, seinen Kindheitstraum wahrzumachen, und mit dem Fahrrad zur LTU arena zu fahren. Wahnsinn! Als Kind wusste er schon, dass das Rheinstadion einmal über die Klinge springt und unserem aktuellen Fußballtempel weichen muss. Der Martin wird mir unheimlich. Vorbildlicherweise und mit todiceskem Vollbart trafen wir ihn ebenfalls am Füchschen. Garstige Altbierliebhaber hatten unseren Stammplatz direkt beim Köbes (ist halt am praktischsten) blockiert. Schweine! Erstmals suchten wir den Wintergarten auf.



Da fühle ich mich jetzt einfach auch mal angesprochen. Also: BITTE!
Schließlich geschieht meine regelmäßige Berichterstattung auch kostenlos.
Oder wollt Ihr mir etwas zahlen? Tut Euch keinen Zwang an, wie es so schön heißt!
Ich lösche dann auch dieses Foto von wegen Credibility.

Dort freute sich Steffi nach Wochen der Diaspora in Dortmund mal wieder auf ein gescheites Altbier (O-Ton), wer wird da widersprechen? Wir erfreuten uns an ihren Geschichten aus dem Sumpf Dortmunder Ghetto-Gesamtschulen, wo sich Schüler gerne mal gegenseitig die Nase brechen. Alles halb so wild, haben wir doch auch alles früher gemacht...ähh, oder auch nicht. Stephan und ich stellten fest, dass Bluetooth™-Verbindungen zwischen zwei Handys eine launsiche Diva sind und immer nur dann funktionieren, wenn es einem egal ist. Vielleicht schicke ich Stephan mein Fortuna-Bild mal mit der Post oder so. Wie so häufig verging die Zeit schnell, so dass Andy sehr bald durchklingelte, um uns einzusammeln. Martin schwang sich auf seinen Drahtesel (Super Wort, ein Klassiker der Metaphorik!), wir verabredeten uns vorm Block. Einem anderen Block wohlgemerkt. Mehr nach dem nächsten Foto!


Unser Stammblock 32 aus der Ferne. Ausverkauft! Was erlauben Event-Fans?

Aufmerksame Leser der Bildunterschriften haben die unglaublichen Fakten bereits vernommen. Block 32 war ausverkauft, so dass wir uns erstmals in dieser Saison nach einer Alternative umsehen mussten. Die Antwort lautete: AOK-Familienblock. Genauer: AOK-Familien-NICHTRAUCHER-Block (Ich schreibe in Ihre Richtung, Herr Knapp!). Mal wieder eine ganz neue Perspektive aufs Spielgeschehen ist aber auch mal nicht schlecht, zumal wir sozusagen direkt nach der Einlasskontrolle direkt auf unsere Sitze fielen, statt noch einmal komplett durch das Südtribünen-Ghetto marschieren zu müssen. Glück mit der Wurst hatten wir auch, denn in diesem Teil der Arena gibt es keine SSF. Man hatte uns aber eine MSF spendiert, so dass wir nun stande pede zu Euer aller Lieblingsrubrik kommen:


Der offizielle Stadionwurst-Test
Folge 68
Heute:
LTU arena, Düsseldorf
Preis: 2,50 €

Der SCH (Sausage Holding Credit) geht dieses Mal ganz ohne zotigen Teenagerscherz an die reizende Steffi, die sich für dieses Foto zur Verfügung stellte. Den offensichtlichen Mangel der Wurst kann aber auch sie nicht kaschieren. Die Farbe Schwarz im Zusammenhang mit gebratenen Wurstoberflächen besitzt stets einen (im doppelten Sinne) negativen Beigeschmack. Herzhafte Bräune ist in Ordnung und sogar erwünscht, aber leider hat es der Würstchenmann hier zu gut gemeint. In der Conclusio bedeutet dies, dass diese Wurst allgemein, wie auf dem Foto auch gut zu sehen ist, ca. bis zur Hälfte ganz gut schmeckte und dann der Holzkohle-pur-Geschmack einsetzte. Hier war wirklich etwas drin, weshalb die Entwertung auch nicht so desaströs ausfällt. Aufgrund dieses Zubereitungsmangels wirkt sie aber leider dem steigenden Wursttrend ein wenig entgegen. Von daher wollen wir mal nicht schwarz sehen.
Fazit: Die Dunkelheit der Wurst verzehrt leider eine Kartoffel.


(3 von 5 Kartoffeln)





Martin gabelten wir dann anders als die Wurst, die wir mit den Händen aßen, draußen an der MSF auf, so dass wir uns ins Innere begeben konnten. Andys Family gesellte sich erst ein wenig später im Block zu uns. Neue KiK-Werbespots gabs auch, dieses Mal Babystrampler zum Standardpreis von 2,99 €. Wesentlich mehr erfreute uns aber ein Angebot aus dem reichhaltigen Fortuna-Merchandising-Portfolio: Die Fortuna-Weihnachtsmütze-Lady. In der Farbe, die jede Frau gut finden muss: Rosa. Unerklärlicherweise wies Steffi aber das freundliche Angebot eines Geschenkes zurück. Kann ich nicht verstehen, davon träumt doch nun wirklich jede junge Dame, man will schließlich auch repräsentieren. Entscheidender als die schöne Welt der Werbung war an diesem Nachmittag allerdings die schöne Welt des Hooliganismus. Aber das ist natürlich etwas für das Tagebuch.

Das Tagebuch des Scheiterns - Folge 44: "Düsseldorf zerstören"

"Düsseldorf zerstören" schrieb man sich angeblich in Kreisen der Ultras Wuppertal auf die Fahnen. Ist ja auch irgendwie logisch, so viel gibt es in Wuppertal schließlich nicht mehr kaputt zu machen. Ob nun ernst gemeint oder eher als Provokation, leider nahmen einige Menschen aus diesem Umfeld diese Aufforderung zu wörtlich. Von den Ereignissen vor und nach dem Spiel, über die in der Presse zu lesen war, kann ich auch nicht mehr berichten. Was aber während des Spiels im Stadion passiert ist, konnten wir von unseren Plätzen ganz gut sehen. Vor dem Anpfiff scherzten wir noch über die kleinen Wölkchen, die da zaghaft im Gästeblock erschienen (siehe Fotos weiter oben), als die Partie aber losging, wurden daraus ganze Rauchschwaden, die WSV-Torwart Maly erst einmal in eine Wolke des Dunstes hüllten. Eine erste bengalische Fackel wurde gezündet, landete aber im Fangnetz hinter dem Tor und konnte von einem Mitarbeiter der Feuerwehr gelöscht werden. Danach geschah erst einmal nichts, auch weil die Winde der Gerechtigkeit den Rauch zurück in den Block trieben, eines von vielen Wuppertaler Eigentoren des Nachmittags.
Der Gipfel der Sinnlosigkeit nach dem Führungstor des WSV: Vollkommen freudetrunkend wurden drei bengalische Fackeln gezündet und auf das Spielfeld geworfen, wovon eine Christian Maly nur haarscharf verfehlte. Das Spiel wurde vom Schiedsrichter unterbrochen und der Beginn der (sportlichen) Niederlage des WSV war eingeleitet. Wenn man nun die Diskussionen in den Online-Foren der Wuppertaler verfolgt, so stellt man fest, dass sich auch in diesem Verein ein größerer Graben zwischen Ultra und Nicht-Ultra-Fans zieht. Man gab den Ultras die Schuld, obgleich diese den Vorwurf von sich wiesen, die Werfer stammen aus ihren Reihen. Mag sein, die Frage sei aber gestellt, weshalb nach den Würfen der Fackeln erst einmal der komplette Block feierte (Hurra, wir sind ganz schwere Jungs, wir benehmen uns daneben!). Da gab es keinen Fan, der diese Leute an diesen Aktionen hinderte oder im Anschluss aus dem Block warf. Ist ja alles nur ein großes Spiel. Dass der eigene Torwart da bei einem Treffer vielleicht schlimmste Verletzungen von sich getragen hätte, scheint einigen Kleingeistern überhaupt nicht klar zu sein. So eine Pflaume gab es auch im Fortuna-Podcast zum Spiel. Irgendein Düsseldorf-Fan meinte, die Unterbrechung des Schiris sei vollkommen übertrieben gewesen. Es sei doch nichts passiert und die Fackeln gleich gelöscht worden. Aber so sei ja der moderne Fußball (sehr beliebte Schlagworte) leider nun einmal. Da fragt man sich echt, ob diese Menschen sich jemals klar gemacht haben, dass ihre Handlungen auch Konsequenzen haben. Traurig auch, dass diese Aussagen im Fortuna-Podcast unwidersprochen einfach vorgespielt wurden. Da wäre eine kritische Nachfrage aber mal so was von angebracht gewesen! Kontrolliertes Abbrennen einer bengalischen Fackel ohne Gefährdung anderer ist aus meiner Sicht durchaus in Ordnung, kann aber leider wegen derartiger Schwachmaten nicht erlaubt werden.
Rein sportlich haben die WSV-Fans (Waren die Fackelwerfer am Sport interessiert?) ihre Quittung bekommen, juristisch unter Umständen auch noch. Doch hieran sieht man auch mal wieder, wohin das Ausgeben sinnloser Martial-Parolen führen kann (eine direkte Kausalität will ich jetzt nicht unbedingt knüpfen, der Zusammenhang sollte aber auch nicht außer Acht gelassen werden). Der Fußball als Plattform für das Bedürfnis nach den eigenen 15 Sekunden Ruhm, wir erleben es immer wieder und werden es wohl auch immer wieder erleben. Schlimm ist aber, wenn man sich der Falschheit seines oder des Verhaltens anderer nicht bewusst ist. Da sollte sich jeder Neunmalkluge in diesem Zusammenhang mal selbst hinterfragen.




Nach der Partie verließen wir das Stadion recht fix. Wir brachten Steffi zum Bahnhof, damit sie ihren Zug nach Dortmund bekommen konnte. Den Hinweis, den Regionalexpress über Wuppertal zu meiden, kam sie gerne nach. Als ich in der Zeitung gelesen habe, dass es auch am Bahnhof noch zu kleineren Krawallen gekommen war, wurde mir da schon etwas anders. Zum Glück war Steffi zu diesem Zeitpunkt dank unseres Auto-Taxi-Dienstes schon längst über alle Berge. Andy brachte mich dann zu Stephan, der mich wiederum freundlicherweise nach Hause mitnahm.



Die widerwärtigen Propaganda-Parolen des Fannachwuchses wird der DFB nicht mehr lange dulden.

Zum Abschluss noch ein lustiges Schmankerl von Ahmet Cebe in Hrubescher Tradition aus dem eben schon genannten Fortuna-Podcast. "Ahmet, bitte fasse den Sieg mal mit einem Wort zusammen!" "Drei Punkte!" Super, der Ahmet!
Inzwischen hat die Fortuna auch die Partie in Dresden für sich entscheiden können, so dass es nun zur Partie gegen Braunschweig am nächsten Wochenende kommt. Natürlich mit mir vor Ort. Also bis bald! Euer Gobi Todic




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16.11.2008


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