Die kleine Welt des Herrn Mitkartoffel - 10.03.07 1.FC Magdeburg (A)
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10.03.07, 25. Spieltag: 1.FC Magdeburg - Fortuna Düsseldorf 2:2 (0:2)

Hinspiel-Bericht

Stadion Magdeburg, Magdeburg, 6.907 Zuschauer

GUEST STAR: Tobi

SITZFARBE: Babyblau

Ganz kurz mal eben, Kinder: Das ist viel zu wenig! So kriegen wir die Quartalszahlen nie geschafft. Der ganze Haufen hier macht Überstunden, bis wir wieder im Soll sind. Sonst wird der Papa echt böse! Ich sach' immer: "Eine Liga ohne Spitzenteam ist wie eine Frau ohne Höschen. Generell ganz praktisch, doch wenn's tropft, weißt Du aber ganz genau wo's herkommt." (Versuch eines Stromberg-Witzes hiermit gescheitert!)
Aber gut im Ernst: Wilkommen zurück an mich selbst aus der hässlichsten Stadt des Ostens, die ich kenne (Und ich kenn' se alle). Naja, eigentlich nicht, aber die, die ich kenne (Dresden, Leipzig, Dessau und Ost-Berlin), sind dann doch besser anzuschauen. Aber dazu später mehr. Selten habe ich bei einem Spiel so sehr gelacht zur Halbzeit (ich war heiser danach), doch häufig war ich schon so mürrig nach einem Spiel wie an diesem Samstag. Ok, Geschenke muss man nicht annehmen, aber auch das gebietet die Höflichkeit als guter Gast. Warum wir uns dann in der Pflicht sahen, einfach etwas zurück zu schenken, und was diese vagen Andeutungen alles zu sagen haben, das erfahrt Ihr hier, LIVE, in Farbe und buuunt. Achja, und wir stehen immer noch auf einem Aufstiegsplatz. Diese Luschen!!!


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Eingewechselt: 46. B.Lindemann (2) für Kallnik und Manai (3) für Müller, 75. Kubis (-) für Otte - 56. Wolf (4,5) für Adewunmi, 69. Anfang (3,5) für Canale, 79. Pusic (-) für Lambertz - Reservebank: Deuß (TW), Costa, Kneißl, Böcker.
Tore: 0:1 Feinbier (38., Rechtsschuss, Vorarbeit Cebe), 0:2 Feinbier (39., Kopfball, Cebe), 1:2 Kullmann (55., Rechtsschuss, Neumann), 2:2 Krecidlo (76., Eigentor, Gerster)
Chancen: 8:5 - Ecken: 10:1 - SR: Henschel (Braunschweig), Note 4, Typischer, durchschnittlicher, viel zu kleinlicher Regionalligaschiri, einige falsche Freistoßentscheidungen - Zuschauer: 6907 - Gelbe Karten: Gerster - Adewunmi, Cakir, Palikuca
Spielnote: 3,5

Spieler des Spiels:
Marcus Feinbier

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Gnadenlos effektiv, erzielte mit seinen ersten zwei Chancen, zwei Tore. Dazu immer anspielbar und ballsicher als einziger Angreifer.

Einzelkritik:

Kenneth Kronholm - Note 2,5
Ein übler Patzer, als er in der ersten Minute einen Eckball unterlief, danach aber sehr souverän. Sensationelle Parade gegen Kullmann Mitte der ersten Hälfte, auch später noch mit zwei guten Rettungsaktionen.

David Krecidlo - Note 4
Diesmal mit wenig Bemühungen nach vorne, hinten in Ordnung, das Eigentor verhinderte lediglich, dass Kubis den Treffer erzielt hätte.

Hamza Cakir - Note 5
Ein Nervenbündel in den ersten 20 Minuten schlicht katastrophal, danach besser, aber weit entfernt von seiner gewohnten Form.

Robert Palukuca - Note 5
Eine Bank in der Luft und ansonsten auch ordentlich in der Verteidigung. Stand allerdings beim 1:2 zu weit weg von Kullmann und machte auch beim 2:2 keine gute Figur.

Yusuf-Muri Adewunmi - Note 5
Bewies zum zweiten Mal in Folge, dass er eine Fehlbesetzung auf der linken Verteidigerposition ist. Hinten unsicher, nach vorne harmlos.

Oliver Barth - Note 3
Ordentliche Vorstellung. Gewann mehrere Zweikämpfe und öffnete auch hin und wieder das Spiel vernünftig.

Ahmet Cebe - Note 2,5
Einer der wenigen engagierten in der Offensive, auch wenn im wahrlich nicht alles gelang. Bereitete glücklich das 0:1 vor und gekonnt das 0:2. Später auf ungewohnter linker Verteidigerposition trotz eines schweren, aber ungenutzten Patzers um Welten besser als Adewunmi.

Andreas Lambertz - Note 5
Nun schon seit Wochen außer Form, diesmal auch nicht präsent durch Laufarbeit. Keine gelungenen Aktionen, keine Dribblings.

Giuseppe Canale - Note 5
Die übliche Vorstellung. Tauchte bis zu seiner Auswechslung komplett unter, tat nichts für's Spiel, gewann keine Zweikämpfe. Ist einfach zu schlecht für diese Mannschaft (Liga?).

Jörg Albertz - Note 2,5
Das Gegenteil von Lambertz im Jahr 2007. Auch diesmal wieder sehr präsent, immer wieder mit genialen Pässen, in dieser Form absoluter Leistungsträger und Führungsspieler.

Marcus Feinbier - Note 1,5
Genau wie Albertz momentan mit der wichtigste Spieler. Machte aus seinen ersten zwei Möglichkeiten zwei Tore. Dazu immer anspielbar, holte mehrere Freistöße raus. Sprach viel, führte die Mannschaft.

Denis Wolf - Note 4,5
Kam in der 56. Minute für den jämmerlichen Adewunmi. Konnte den Schwung seines Dresden-Tores leider nicht mitnehmen, hatte aber auch nicht die Räume, die er für sein Spiel braucht. Einmal überhastet beim Dribbling im 16er, und eine gute Hereingabe von Albertz, die er verpasste. Das war's!

Markus Anfang - Note 3,5
Kam in der 69. Minute für Superstar Canale. Die Schwächung durch die Grippe war ihm noch anzumerken, nach einigen Anpassungsproblemen aber mit mehreren gescheiten Pässen bei Kontern. Hatte in 19 Minuten mehr Szenen als Canale in allen Spielen 2007 zusammen.

Ivan Pusic - Note -
Kam in der 79. Minute für den schwachen Lambertz. Ein knapper Lupfer und ein leider verunglückter Volleyschuss. Hätte vielleicht schon etwas früher kommen müssen.

Personal:
Co-Trainer Uwe Klein vertrat immer noch den grippegeschwächten Weidemann als Trainer. Im Vergleich zum Spiel gegen Dresden brachte er Cebe für Kneißl. Magdeburgs Trainer Dirk Heyne brachte nach dem 0:2 gegen Ahlen (Osnabrück war ausgefallen) Kallnik, Wejsfeld, Neumann, Habryka und Kullmann für Prest, Pientak, Lindemann, Friebertshäuser und Kubis.

System und Taktik:
Magdeburg trat im üblichen 3-5-2 mit zwei offensiven Mittelfeldspielern auf. Setzte ganz auf Angriff. Bei der Fortuna setzte man dagegen auf Defensive. Feinbier spielte einzige Spitze im 4-5-1, unterstützt von Canale und Lambertz im offensiven Mittelfeld.

Spielverlauf:
Magdeburg übernahm von Anfang an das Kommando und hatte auch gleich in der ersten Minute eine Chance, Kronholm einen Eckball unterlief, und man neben das leere Tor köpfte. Fortuna fand in der ersten Minuten überhaupt nicht statt, war komplett von der Rolle. Magdeburg hatte allein 7 Eckbälle in dieser Phase, spielte aber zu bieder um gefährliche Chancen gegen eine verunsichert Fortuna zu kreieren. Die größte Möglichkeit besaß Kullmann, der völlig freistehend an einem überragenden Reflex von Kronhilm scheiterte. Nach 30 Minuten kam Düsseldorf langsam ins Spiel, ohne aber in der Offensive auffällig zu werden. Als Cebes gescheiterter Dribblingversuch vor Feinbiers Füßen landete, ließ dieser sich die Chance nicht nehmen und stellte mit seinem gekonnten Schuss ins lange Eck zum 0:1 den Spielverlauf komplett auf den Kopf. Doch nicht nur das. Nur eine Minute später spielte Albertz einen genialen lang Ball auf Cebe, der flankt in die Mitte, wo Feinbier zum absolut unverdienten 0:2 gegen den Lauf des Torwarts einköpfte. Magdeburg brauchte aber nicht lange, um sich von dem Schock zu erholen, Kronholm rettete nach einer Ecke erneute gekonnt bei einem Schuss aus sieben Metern.
Auch nach der Pause gab die 0:2 Führung dem Spiel der Fortunen kaum Sicherheit. Einzig Albertz und Feinbier hatten einige gute Szenen in der Offensive, während Magdeburg mehr und mehr den Druck erhöhte. Torchancen aus dem Spiel heraus blieben aber Mangelware. So benötigte es eines Eckballs des starken Neumanns in der 55. Minute, den Kullmann aus wenigen Metern über die Linie drückte. Magdeburg öffnete nun mehr, doch einzig Albertz' flache Hereingabe, die Wolf nur knapp verpasste, kam bei den Düsseldorfer Konterbemühungen zustande. Auf der Gegenseite viel dann nach einer freistoßflanke von Gerster der hochverdiente Ausgleich, als Krecidlo im Gedränge den Ball ins eigene Netz abfälschte. Die wenigen folgenden Magdeburger Chancen blieben aber harmlos oder wurden von Kronholm vereitelt.

Fazit:
Ein hochverdientes Unentschieden für Magdeburg, das eigentlich sogar hätte gewinnen müssen. Düsseldorf blieb nahezu alles schuldig, trotz 0:2 Führung ein glücklicher Punkt.



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Schönster Frühling! Und ich sitz' hier und schreib', damit Ihr was zu lesen habt. Gut, der ein oder andere sitzt wohl gerade auf der Arbeit und hat's auch nicht besser. Aber ich bring' das Opfer mal, da ich sonst nämlich diese Woche keine Zeit habe, und so ein Bericht - gerade angesichts der übernächsten englischen Woche mich dann doch in arge Schwulitäten (super Wort!) bringen würde. So, jetzt durftet Ihr also auch an meiner Gedankenwelt teilhaben. Aber zurück zum Wesentlichen, wie war denn das am Samstag? Ich erinnere mich, als sei es vorgestern gewesen. Unsere Geschichte beginnt in einer Stadt, welche von vielen die Modemetropole genannt wird. Willkommen...in Düsseldorf!

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Schön, dass das neue Stadion die Zuschauerzahlen in Magdeburg so
stark in die Höhe schnellen lässt.

Es gibt ja solche und solche Auswärtsfahrten. Oder auch anders gesagt: Auswärtsfahrt ist nicht gleich Auswärtsfahrt. Da haben wir einmal diese routinierten Pflichttrips (Wuppertal, lange auch Uerdingen und das Kölner Südstadion), und dann diese Reisen in fremde Gestade, where no man has gone before. The final frontier sozusagen! Und Magdeburg ist da schon eine Perle. Das liegt dann doch recht weit, wenn man gescheit fährt, aber doch nicht so weit weg. Ich war noch nie dort, folglich galt es ein wenig im voraus zu planen. Mal ne Route raussuchen und so. Achja, und vorsichtig, wie ich bin, taxiere ich die Anreisezeit (aus Erfahrung) immer so üppig wie Tera Patricks Busen (Wer?). Manchmal ist das sinnvoll, wir denken alle mal gemeinsam an Tobis und meine Emdenfahrt mit dem geplatzten Reifen, die ich gefühlt in praktisch jedem Auswärtsspielbericht erwähne, aber nie erzähle. Einige geschundene Seelen kennen die Geschichte aber. Sie ging ja einigermaßen glimpflich aus. Aber zurück zur Fahrt nach Sachsen-Anhalt. Für Tobi war es sogar die erste Reise in den Teil Deutschlands, den lustige Genossen dereinst die DDR nannten. Und besagter Tobias war auch dafür verantwortlich, das meine großzügige Zeittaxierung Anwendung finden sollte. Uhh, spannend, spannend!

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Man muss nicht unbedingt Soziologe sein, um die größere Gewalt-
bereitschaft und Verzweifelung der Leute hier zu erklären.

In vielen Jahren des Auswärtsfahrens gibt es eine Art der Panne, welche eigentlich sehr wahrscheinlich scheint, aufgrund der Zuverlässigkeit meines Freundeskreises aber meiner Erinnerung nach noch nie vorgekommen ist. Ein absoluter Klassiker, so offensichtlich, dass man ihn schnell vergisst. Das Verschlafen! Zu Schulzeit bei vielen sehr beliebt, wenn in der Ersten Physik war oder so. Zu Arbeitszeiten dann doch schon wesentlich weniger ausgeprägt, feiert es eben manchmal an Wochenenden ein Comeback. Nur bisher nicht bei uns, doch Samstag war es soweit. Zugegeben, eine Fahrt nach Magdeburg fordert frühes Aufstehen, die Abfahrt war für 8:00h unter den Eichen angesetzt (Klingt so spektakulär wie um 10:00h an den Tischtennisplatten). Ich also NUR 15 Minuten später vor Ort. Ich wusste, dass Tobi Freitag noch unterwegs gewesen war. Bei unserem Telefonat an besagtem Freitag bat er mich dann noch explizit nicht zu klingeln, um eventuell schlafende Familienmitglieder nicht zu wecken. Vor Ort am Samstag also Handy gezückt und Tobi angerufen, leider ausgeschaltet. Schlecht! Ein wenig gewartet, noch einmal probiert, dann mal Festnetz probiert. Aber nur der AB, kurz wirres Zeug draufgeschwafelt, keine Reaktion. Zart geklingelt (ich weiß auch, dass dadurch eine Klingel nicht leiser wird), die Bitte um "Nicht-Klingeln" stand ja noch im Raum. Hmm, immer noch keine Reaktion. Nochmal Handy probiert, nada! Ok, es war nun 8:30h, jetzt half alles nix, Sturmklingeln. Und siehe da, Tobis Bruder war an der Telefonanlage. Checkte nach, was mit Tobi war...er schlief noch seelig. Schlaf des Gerechten!

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Einen Dank übrigens an Tobi und seine Fotokunst, die beide zusammen
diese Aufnahmen während der Fahrt machten (Aussteigen wollten
wir da dann eher nicht.).

Das Duschen hatte er dann während ich das Auto vernünftig parkte bereits erledigt, ein bißchen Zähneputzen, alte Unterhosen Anziehen und nach der schnellsten Wurst der Welt (könnte auch ne Imbiss-Bude sein) waren wir um 9:00h dann abfahrbereit. Eine Stunde Puffer also weg. Nicht gut, aber natürlich kein Grund zum Aufgeben, man denke an Emden...aber egal, wir also los. Der Routenplaner prognostizierte 4:22 Srunden. Das schien bei gutem Verlauf schaffbar. Die Reise ins schöne Woanders führt hauptsächlich über die A2. Große Städte gibt's auch zu sehen (Verl, Ahlen, Bielefeld, Gelsenkirchen, Gütersloh, Braunschweig und Hannover hier mal in loser Reihenfolge), verkehrstechnisch tückisch hätte es eigentlich nur werden können, wenn es in Hannover ein Heimspiel gegen einen attraktiven Gegner gegeben hätte, der auch entsprechend viele Fans mitbringt, die alle über die A2 dorthin wollten. Aber hey, wie groß sind da die Chancen?

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Für alle, die das Niveau meiner Berichte hinterfragen: Hier ein wenig
Kultur auf diesem Foto!

Nicht sehr groß, aber das Schicksal dachte sich: Was soll's? Samstag spielte Schalke in Hannover, ratet welche Route die fünf von denen, die sich ein Auto leisten können, nehmen würden. Bingo! Der Kicker schrieb am Donnerstag, dass es in Hannover dieses Wochende zum ersten Mal ausverkauft sein würde. Es galt also, dem Schalke-Mob zuvorzukommen. Unser Anpfiff war natürlich anderthalb Stunden vorher, aber es war schon etwas eng durch die Verzögerung, weil Herr Wecker den Wecker nicht gehört hatte. Tobis englischer Tarnname lautet übrigens Bert Clock.



Hitchcock
Eine Anmerkung für Alle, die nicht Englisch können. 'Clock' ist das englische Wort für Uhr.



Freundlicherweise konnten wir dieses Wochende das Auto des Freundes meiner Mutter nutzen. Das fährt ein bischen Schneller als der der Fiesta, und so machte ich mich fröhlich ans Werk, den Rückstand wieder herauszuholen. Und so gab ich erst einmal gut Gas. Das Auto enttäuschte genau so wenig wie die Route. Wir kamen gut durch, gönnten uns aber auch nicht den Luxus einer Pause. Nach dem Überschreiten der Grenze waren es auch nicht mehr viele Kilometer bis zur Sachsen-Anhältischen Hauptstadt. Tobi fühlte sich gleich ein wenig fremd und im Ausland. Auch die Autobahnen waren gleich schlechter. Ach, diese armen Leute hier!

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Schloss Dosenschreck

Übrigens, ist es hier drüben, wie man ja so schön sagt, ähnlich windig wie am Meer. Denn auch hier hat man überall diese elektronischen Windmühlen aufgebaut, damit die Bäume den Wind nicht allein machen müssen durch wackeln. Nunja. Nach rekordverdächtigen 3 Stunden und 20 Minuten hatten wir Magdeburg erreicht, natürlich viel zu früh. Zuerst mussten wir eh tanken, mein Geschwindigkeitsrausch hatte den Tank natürlich unfassbar schnell geleert. Die Tanke war nett, Tobi fühlte sich erstmals ausländig, Benzin war ein Cent preiswerter hier 'drüben'. Die Jungs konnten uns dann auch gleich erklären, wie man zum Stadion kommt, taten es aber nicht, weil sie Magdeburg-Fans waren. Na gut, sie taten es schon, und sogar richtig. Auf der Fahrt über neue und alte Elbe sahen wir dann noch weitere herausragende Motive, die wir auf der Rückfahrt fotografieren wollten. Clever, dass wir dann einen anderen Weg zurück gefahren sind. Künstlerpech!

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Da wir beide morgens aus zeitlichen Gründen keine Zeit gehabt hatten (lustiger Satz), galt es noch, Nahrung zu zuführen. Glücklicherweise fand sich noch oben zu sehendes, kleines Etablissement. Hatte zwar nur noch 10 Minuten auf, aber es gab lecker Backfisch und die Bedienung war auch sehr nett. Die Brötchen musste sie zwar erst noch backen (??), aber sie machte sich immerhin die Mühe. Lustig war ihre Frage - sie hatte irgendwie, weiß auch nicht wie, mitbekommen, dass wir nicht von dort waren - was denn heute los sei. Handball, etwa? Tja, neben Lemgo und Kiel wohl die einzige Stadt in Deutschland, in der man das gefragt wird. Aber wir waren froh, dort etwas zu essen zu bekommen. Vorher hatten wir uns in einem kleinen Café an der Straßenbahnhaltestelle am Stadion versucht, Café Käsekuchen oder so hieß das. Schnitzel auf Brot, 4,70€. Klang gut, doch leider war es voll mit Magdeburger Fan-Volk. Tobi ganz schmerzfrei wollte da dann tatsächlich was essen, Hunger treibt manchmal seltsame Blüten! Zum Glück fand sich dann doch noch der nette kleine Fischladen.

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Treffpunkt vorm Spiel in Magdeburg

Die Handballhalle ist übrigens direkt neben dem Stadion. Dem Stadion Magdeburg. Hat nämlich noch keinen Namen. Tja, upps. Man wartet wohl noch auf potente Sponsoren. Magdeburg hat diesen Winter das neue Stadion fertig gestellt und schön großkotzig durch den Kaiser einweihen lassen. Naja, wer's braucht. Die Fahrt war also auch die Chance, als eine der ersten Mannschaften hier im Stadion vorzuspielen. Ein Heim-Tor hatten die Magdeburger bis Samstag übrigens hier noch nicht erzielt. Die Panik war so groß, dass dem glücklichen Schützen eine Dauerkarte auf Lebenszeit winkte. Kein Witz! Herr Kullmann sitzt also in Zukunft immer erste Reihe. Lustig wäre es im übrigen gewesen, wäre David Krecidlos Eigentor das erste Tor für Magdeburg gewesen. Aber so war's Herr Kullmann. Tja, Fortuna macht's möglich!

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Tja, was soll man sagen! Neue Stadien sind irgendwie alle gleich.

Das Stadion an sich und auch die Parkplätze drum herum erinner sehr stark an den B'russiapark in Gladbach. Allerdings wohnen im Vergleich hierzu in Magdeburg im Umkreis von 5 Kilometern auch Leute, außerdem hat das Stadion nur einen Rang und nicht Zwei. Ansonsten sehr ähnlich. Hinweisschilder, wo es zum Gästebereich geht, sucht man auch vergebens, ähnlich wie vernünftige Infos auf der Hompage. Selbst die Copper wussten nicht, wo's langgeht, wie haben es dann aber doch gefunden. Das Stadion hat fast nur Sitzplätze, die Stehkurven sind begrenzt. Dafür sind die Sitzplätze hinterm Tor mit knapp 10€ recht günstig. Lustig war, dass man gegen uns einen Top-Zuschlag von 2€ erhob. Klar, irgendwie muss die Kohle ja wieder reinkommen, und wir sind schließlich doch auch wer. Dann ging's auch schon rein, Verpflegung ist wie in Gladbach draußen. Es ging also zur Wurst. Ja, Freunde, es ist soweit, ihr hattet nicht damit gerechnet, doch hier ist er. Let's get ready to rumbleeeeeeeeeeee!


Der offizielle Stadionwurst-Test
Heute:
Stadion Magdeburg, Magdeburg (Ja, klingt bescheuert!)
Preis: 2,00€

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Das Foto ist leider etwas dunkel geworden. Aber vielleicht kann man es auch so erkennen. Pechschwarz war die Wurst! Nee, Freunde der Sonne, so nicht! Wie kann man so dilettantisch sein. Da hat man extra einen Grillrost aufgebaut, bietet zwei verschiedene Arten Bratwurst an (Rostbratwurst und Thüringer) und dann darf der Vollhonk an den Kohlen das Ding verkokeln. Nur im Interesse der Wissenschaft habe ich dann überhaupt reingebissen und das Ding verspiesen (Das Brötchen war ähnlich gummiartig wie die Dinger zuletzt in der Villa Kunterbunt). Was soll ich sagen? Unter all der Verbrannten Haut waqr sicherlich mal eine wohlschmeckende, überdurchschnittliche Wurst. So bleibt leider nur die Erkenntnis, dass auch eine gute Wurst bei der Herstellung vernichtet werden kann. Schade drum!
Fazit: Bähh!

ein Bildein Bildein Bildein Bildein Bild
(1 von 5 Kartoffeln)


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Der Hunger trieb sie dann auch rein, den nur ein Backfisch-Brötchen ist ja dann auch zu wenig für einen echten Männer-Magen. Jawohl! Ne halbe Stunde war noch bis zum Anpfiff und so konnte man das Stadion dann noch etwas besser unter die berühmte Lupe nehmen. Wieso haben die eigentlich dunkelblaue, mittelblaue und babyblaue Sitze in ihr Stadion gemacht und nicht blau-weiß wie die Vereinsfarben? Hmm, aber bei Sitzfarben sollten wir Düsseldorfer uns wohl nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Auffällig war die dann doch geringe Zuschauermenge. Sind wohl doch alles Handballfans. Immerhin überraschten die Magdeburger-Ultras mit einer höchst spektakulären Choreographie. Doch seht selbst:
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Wow! Einfach wunderschön! Zur Ehrenrettung sei aber gesagt, dass sich die Farben dann noch von horizontal nach vertikal veränderten. Hab' die Botschaft aber leider nicht verstanden! Der Heim-Support war dann aber wahrlich lächerlich. Die Fortunen mit ebenso enttäuschenden 300 Mann waren lange Zeit bis zum Anschlusstreffer in der zweiten Hälfte Herr im fremden Haus. Tja. Das Spiel kostete dann wie immer Nerven. Das wird bei der Fortuna momentan von Woche zu Woche härter. Da wir eine reihe für uns allein hatten und der Sitzplatzbereich fast nicht besucht war, konnten wir dann auch die wenigen anwesenden und sitzenden Gäste in Augenschein nehmen. Eine sympathische und definitv verbrauchte Persönlichkeit tat sich hirbei hervor. Ein Mann, der vielen nur bekannt ist als der Ersatzreifen-Mann. Zumindest vermute ich es oder halte es zumindest für möglich, dass er es war.

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Trotz Engelsgeduld und unzähligen Versuchen war es mir nicht vergönnt,
den Mittelfinger-Tanz aufzunehmen.

Denn "Ersatzreifen, dooo" sagte er nicht. Wohl aber andere Beleidigungen, welche er gelegentlich durch eine Art Mittelfinger-Tanz krönte. Dabei stand er - wie auch oben zu sehen - auf, zeigte mit beiden beiden Händen den Stinkefinger, wackelte mit den Armen auf und ab und tanzte dabei mit dem Popo nach links und rechts. Unfassbarer Anblick, der aber meist zu kurz war. Auch sonst zeigte er gern den Mittelfinger. Häufig zu gegnerischen Spielern oder dem Schiri. Auch aber Freunden und Bekannten, die hinter ihm saßen. Sollte es sich also nicht um den Ersatzreifen-Mann gehandelt haben, dann nenne ich ihn offiziell den Stinkefinger-Mann.

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In den neuen Stadien ist der Komfort ja ungleich höher. Vor allem
die Sicht ist viel besser, egal wo man sitzt.

Ein bißchen muss ich auch noch zum Stadion-DJ bzw. Stadionsprecher sagen. Und natürlich zu Little-Miss Magdeburg. Die Musik war - wie es sich für ein modernes Stadion gehört grauenhaft und einfach schrecklich. War ja klar! Und der Stadionsprecher gehört auch zu den ganz großen Pflaumen seiner Zunft. Nicht nur, dass er vollkommen unparteiisch die Düsseldorfer fertig machen wollte, natürlich beherrschte er auch das ganze Danke-Bitte-Programm. Leider auch hier. Am peinlichsten war aber das Bejubeln des eigenen Torhüters. Nach einer eher unbeholfen wirkenden Rettungstat von Beerchen (lest es im Forum, so nennen die Deppen den) animierte er das Stadion: "Und das war ein Glanztat von unserer Nummer 1: Christiaaan BEER!". Einfach während des Spiels. Nee, Freunde. Wir sind doch nicht beim Handball, selten so etwas Peinliches erlebt. D'oh!

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Vorbei sind die Zeiten, als ich die Fotos mit der Handykamera gemacht
habe. Wie das Foto gehen soll? Ich sag' nur: Spiegel!

Bereits erwähnt habe ich ja mein Lachen zur Halbzeit ob der 0:2 Führung der Fortuna. Doch auch in der Halbzeit gab's was Lustiges und endlich mal kein Gewinnspiel. Stattdessen durfte am Ende der Pause die 12jährige Nachwuchs-Miss Magdeburg tippen, wie das Spiel jetzt noch ausgeht. Ihr heißer Tipp: 3:1. Knapp!

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Die Fütterungszeiten sind mittags um 12:00h und abends um 18:00h.
Bitte nicht an die Scheibe klopfen!

Die Entstehung des Fotos oben war witzig. Die beiden Deppen prollten alle ausländischen (hier: nicht-magdeburgerischen) Autos mit eindeutigen Gesten an, die vor ihnen im Stau standen. Also auch uns. Ich bat Tobi, einfach mal drauf zu halten. Mann, haben die doof geguckt. Daraufhin noch freundlich gegrinst und nen Daumen hoch, fertig waren zwei verwirrte Magdeburger Honks. Nach ewigen Sendersuchen im Sachsen-Anhalter-Sender-Wulst hatten wir dann auch die ungemein langweilige MDR-Bundesliga-Konferenz. Ein Segen, als wir endlich das NDR-Sendegebiet erreichten. Die Frau beim MDR quatschte so unfassbar langweilig, nicht zum Aushalten. Bei dieser Gelegenheit fragten wir uns dann auch, wie diese Halbzeitkonferenz eigentlich produziert wird. Sämtliche ARD-Radiosender nutzen ja die gleichen Reporter sprich Manni Breukmann sitzt in Bochum und ist auch beim MDR und beim NDR zu hören, obwohl er für den WDR arbeitet. Die Moderatoren im Studio sind aber andere. Wie läuft das jetzt? Sind die alle so gut abgestimmt, dass die immer alle gleichzeitig in ein bestimmtes Stadion gehen oder muss der arme Manni erst dem WDR, dann dem SWR, dann dem MDR, dann dem NDR und dann Bayern 3 erzählen, wie es in Bochum steht. Ich bitte hier um Aufklärung, lieber Leserschaft! Was glaubt Ihr?
Ja, und so endet der doch recht üppige Magdeburg-Bericht. Sportlich bleibt ja alles beim Alten. Wir treten auf der Stelle, der Rest aber auch. Trotzdem müssen am Samstag gegen Wuppertal drei Punkte her. Übernächsten Mittwoch geht's dann gleich weiter mit dem Heimspiel gegen Lübeck. Ihr werdet also aus dem Lesen gar nicht mehr heraus kommen. Könnt' Ihr mal sehen!

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12.03.2007

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