Die kleine Welt des Herrn Mitkartoffel - 28.07.07 1. FC Union Berlin (A)
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28.07.07, 1. Spieltag: 1. FC Union Berlin - Fortuna Düsseldorf 0:1 (0:0)

Alte Försterei, Berlin, 6.334 Zuschauer

GUEST STARS: Stephan & Tobi

SITZFARBE: Himmelblau

Spielbericht: 1. FC Union Berlin - Fortuna Düsseldorf
Erlebnisbericht: "Der, bei dem Ahmet den CB-Funk abhört."
Der offizielle Stadionwurst-Test: Folge 27
Das Wort der Woche: Folge 1
Das Tagebuch des Scheiterns: Folge 1
Kommentar-Box

13 Jahre sind eine lange Zeit. Das dumme Göhr, das vor einiger Zeit: "Schni-schna-Schnappi" gesungen hat, existiert noch nicht einmal so lange. Das hat natürlich auch sein Gutes. Vor 13 Jahren war ich ganze 13 Jahre alt (gruseliger, mathematischer Zusammenhang!). Damals - es muss 1994 gewesen sein - habe ich mich noch nicht für Fußball in dem Maße interessiert. Schauder! Da seid Ihr baff, wa? Gerade die Leute, die mich später kennengelernt haben, können sich vermutlich gar nicht vorstellen, dass es in der Tat ein Leben vor dem Fußball für mich gab. Ich selbst kann es mir kaum vorstellen. 13 Jahre, da wird man nostalgisch. Was war denn vor 13 Jahren? Die meisten von Euch wissen bereits, worum es bei diesem mäßig geglückten Opener geht. 13 (gerne auch in Worten: Dreizehn!!!) Jahre hat die Fortuna ihr Auftaktmatch nicht gewinnen können. Noch letztes Jahr um diese Zeit, als diese Seite neu und frisch war, philosophierte ich nach der 0:3 Niederlage gegen RW Ahlen, ob dieser ewige Fluch jemals gebrochen werden könnte. Er konnte. Und es ist ein tolles Gefühl, dabei gewesen zu sein. Selten hat ein Sieg mir so lange (und bis heute) ein Lächeln auf's Gesicht gezaubert. Gib einem Ex-Raucher nach 13 Jahren ein gute Zigarette - es wird ihm ähnlich gehen. Und genau wie er in dieser Situation, so möchte auch ich nun wieder anfangen. Ich will Siegesserien, Angst und Schrecken beim Gegner, die Welt Liga beherrschen! Aber um uns - also Ihnen, liebe Leserschaft und mir, Ihrem treuen Bespaßer, - das ganze Ausmaß dieses goldenen Samstags zu verdeutlichen, sollten wir uns noch einmal zurückbegeben in das Jahr 1994, damals kommentierte Kalli Feldkamp noch Pokalspiele für das ZDF und hatte noch Sex mit Möbelstücken. Gehen wir zurück in eine Zeit, in der der Kicker noch keine Noten bei Zweitligapartien verteilte und Freitag-Abend-Spiele der zweiten Liga tatsächlich noch am Abend anfingen (19:30h). An jenem 19. August 1994 musste die Fortuna ihre erste Partie beim heutigen Oberligisten 1. FC Saarbrücken bestreiten. Trainer der Saarbrückener war ein gewisser Reiner Hollmann, die Fortuna betreute der heute gänzlich unbekannte Aleksandar Ristic. Man obsiegte ebenfalls auswärts mit 1:2 dank Richard Cyron und Ralf Voigt. Aber seht selbst, hier ist das Schema:

1. FC Saarbrücken: Kubik - Eichmann, Schwinkendorf (50. Gerstner), Tomas - Reeb, Schmugge, Bürger, Lust (59. Radvanyi), Götz - Simon, Moore.
Fortuna Düsseldorf: Koch - Voigt, Werner, Drazic - Backhaus, Rada, Winkhold, Glavas, Buncol - Mill (46. Allievi), Cyron (80. Minkwitz).

Tore: 0:1 Cyron (17.), 0:2 Voigt (23.), 1:2 Simon (70.)

SR: Fröhlich (Berlin) - Zuschauer: 7.500 - Gelbe Karten: Schmugge, Götz - Voigt, Winkhold, Allievi.

Eine komplett andere Spielergeneration war da noch am Werk. Ohne es jetzt nachzuprüfen, würde ich momentan vermuten, dass einzig Georg Koch noch als Spieler aktiv von diesen Akteuren damals ist. So lange ist der letzte Auftaktsieg der Fortuna her. Bis zu diesem Samstag. Lest nun also im Folgenden, welch grandiose Ereignisse sich dort abspielten. Ach, und an alle, die vielleicht noch nicht bei den Freundschaftsspielen hereingeschaut haben. Herzlich willkommen zur neuen Saison! Ein bißchen was Neues hat sich auch getan, wie Ihr oben bereits gemerkt habt. Es gibt neue Rubriken, aber dazu später mehr.


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Eingewechselt: 57. Scharlau (5) für Younga-Mouhani, 68. Vuckovic (4,5) für Martins, 78. Zschiesche (-) für Gebhardt - 57. Langeneke (4,5) für Krecidlo, 67. Anfang (2,5) für Christ, 80. Heidinger (-) für Cebe - Reservebank: Hinz (TW), Wunderlich, Bönig, Göhlert - Ratajczak (TW), Costa, Klimczok, Hergesell.
Tore: 0:1 Cakir (75., Kopfball, Vorarbeit Anfang)
Chancen: 5:7 - Ecken: 8:3 - SR: Kinhöfer (Herne), Note 4, lag zwar in den entscheidenden Szenen richtig, aber ansonsten vor allem in der Anfangsphase zu kleinlich, profitierte auch nicht gerade von den Fehlern seiner beiden Assistenten - Zuschauer: 6334 - Gelbe Karten: Martins - Krecidlo, Cebe, Hampel - Gelb-Rote-Karte: Palikuca (88.) - Besondere Vorkommnisse: Melka hält Handelfmeter von Mattuschka (86.).
Spielnote: 3

Spieler des Spiels:
Hamza Cakir

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Er und Melka waren sicherlich die herausragenden Akteure. Die fiel auf ihn, da er insgesamt mehr im Spiel zu tun hatte als Melka. War praktisch nicht zu bezwingen im Zweikampf, dazu Schütze des goldenen Tores. Zu Recht die Nummer 1 in Fortunas Innenverteidigung.


Einzelkritik:


Michael Melka - Note 2
Sehr souverän und sicher in seinem gesamten Spiel. Chef in seinem Strafraum. Kaum geprüft, aber im entscheidenden Moment da, als er den Handelfmeter hielt. Schon ein höheres Niveau an Torwartspiel im Vergleich zu Deuß oder Kronholm.

David Krecidlo - Note 3,5
Kein Schlechtes Spiel von ihm mit ordentlichem Offensivdrang, aber mitunter mit Problemen in der Defensive. Scheiterte frei an Glinker (57.), später gelb-rot gefährdet, folgerichtig ausgewechselt.

Hamza Cakir - Note 2
Knüpfte nahtlos an seine starke Vorsaison an. Bärenstark im Zweikampf und auch in der Luft - nicht nur beim Siegtor durch einen schulmäßigen Kopfballaufsetzer.

Robert Palikuca - Note 3,5
Generell mit einer sehr konzentrierten und praktisch fehlerfreien Leistung über 87 Minuten - vor allem in der Luft. Gefährdete den erfolg aber fahrlässig, als er in der 88. Minute mit gelb-rot wegen Meckerns vom Platz musste.

Henri Heeren - Note 3
Der neue Kapitän der Fortuna zeigte sein starkes Gesicht. Sicher in der Defensive, ein bißchen wenig in der Offensive.

Andreas Lambertz - Note 3
Mit Problemen in der ersten Hälfte vor der Abwehrkette, welche nicht unbedingt seine Idealposition ist. Verbiss sich aber sichtlich in der zweiten Hälfte in die Partie, setzte auch spielerische Akzente in Hälfte Zwei.

Ahmet Cebe - Note 3
Ebenfalls ein wenig in Hälfte Eins, steigerte sich aber nach der Pause, brach gelegentlich mit seinen starken Dribblings durch, rieb sich aber auch viel auf, kann noch mehr.

Oliver Hampel - Note 2,5
Aktivposten, ständig in Bewegung. Technisch stark, behauptete den Ball manchmal auch gegen zwei Gegenspieler, mit Licht und Schatten bei den Flanken, etwas überhastet im Abschluss frei vor Glinker (60.).

Marco Christ - Note 4,5
Konnte seine gute Form aus den Vorbereitungsspielen nicht bestätigen. Nur wenige gute Dribblings und Pässe. Verlor zu viele Bälle oder verzettelte sich in unnötigen Zweikämpfen. Zeigte in der Vorbereitung aber, dass er mehr kann.

Christian Erwig - Note 2,5
Extrem fleißig, immer präsent im Angriff, enormer läuferischer Einsatz. Stark im Kombinationsspiel mit Lawarée, Anfang und Lambertz. Scheiterte mehrfach (20., 79. am starken Glinker).

Axel Lawarée - Note 3
Setzte gleich ein Ausrufezeichen mit seinem Seitfallzieher, der den Kasten nur knap verfehlte (6.). Läuferisch nicht so stark wie Erwig, aber ebenfalls stark im Kombinationsspiel. Seine Aktionen haben immer Hand unf Fuß.

Jens Langeneke - Note 4,5
Kam in der 57. Minute für den vorbelasteten Krecidlo. Leistete sich einige Unsicherheiten und Fehlpässe im Aufbauspiel. Verursachte mit einem unnötigen Handspiel einen Elfmeter, den Melka aber glücklicherweise halten konnte (86.).

Markus Anfang - Note 2,5
Musste bis zur 60. Minute auf der Bank schmoren. Konnte dann noch mehr Ordnung in das Spiel der Fortuna bringen als Christ. Bereitete Cakirs Tor des Tages mit einem mustergültigen Eckball vor. Stark!

Sebastian Heidinger - Note -
Kam in der 80. Minute für Cebe. Deutete seine Schnelligkeit in einigen Szenen an, ansonsten ohne besondere Momente.


Personal:
Berlins Trainer Uwe Neuhaus begann mit seinen Neuzugängen Bemben, Gebhardt, Spasskov und Younga-Mouhani. Ex-Kapitän Sebastian Bönig saß nur auf der Bank. Trainer Uwe Weidemann setzte auf die Neuzugänge Melka, Hampel, Christ, Erwig und Lawarée in der Startelf.

System und Taktik:
Berlin spielte im 4-4-2 mit Raute im Mittelfeld. Younga-Mouhani bekleidete die Position hinter den Spitzen, Spork übernahm Bönigs Platz vor der Abwehr. Die Fortuna ebenfalls im 4-4-2 wie auch häufig in der letzten Saison mit drei offensiven Mittelfeldspielern und einem vor der Abwehr (Lambertz).

Spielverlauf:
Düsseldorf erwischte den besseren Start. Doch sowohl Hampel (5.) scheiterte in aussichtsreicher Position als auch Lawarée mit seinem sehenswerten Seitfallzieher (6.). Daraufhin konnte Berlin das Spiel allerdings offener gestalten. Nach 12 Minuten schoß Martins eine Gebhardt-Flanke aus aussichtsreicher Position über Melkas Kasten. Beide Mannschaften setzten in der Folgezeit wenig spielerische Akzente, Erwig konnte sich noch einmal gut durchtanken, rutschte aber weg und schoss drüber (20.). Berlin war vor allem mit seinen großgewachsenen Abwehrspielern bei Standards gefährlich, aus den Spiel heraus konnten sie sich wenig Chancen erarbeiten. Die größte Chance besaß Bemben mit einem gefährlichen Freistoß, der das Tor aber knapp verfehlte (37.). Doch mit fortlaufender Spieldauer in der ersten Hälfte tat sich auch die Fortuna immer schwerer. Ganz anders nach dem Pausentee. Düsseldorf riss nun das Zepter mehr und mehr an sich und ließ Berlin gar nicht mehr zur Entfaltung kommen. Krecidlo scheiterte frei an Glinker (57.), Hampel konnte den Ball, nachdem Glinker bereits geschlagen war, nicht im Tor unterbringen (60.). Anfangs Einwechslung brachte in dieser Phase noch weitere entscheidende Impulse. In der 75. Minute konnte dieser dann einen Eckball auf den vom ansonsten starken Spork völlig ungedeckt gelassenen Cakir schlagen, der mit einem mustergültigen Kopfball-Aufsetzer für das 0:1 sorgte. Nur wenige Minuten später scheiterte Erwig nach tollem langen Ball von Lawarée am glänzend reagierenden Glinker (79.). Berlin präsentierte sich absolut planlos und kam zu keiner einzigen Chance mehr, bis Langeneke bei einem der zahlreichen langen Bälle in den Strafraum seine Hand zur Hilfe nahm. Mattuschka trat zum fälligen Elfmeter an, doch Melka konnte den flach links geschossenen Strafstoß parieren und im Nachfassen festhalten (86.). Zwei Minuten später meckerte Palikuca nach einem harmlosen Zweikampf und sah folgerichtig gelb-rot (88.). Doch auch mit zehn Mann gab sich die Fortuna-Abwehr keine Blöße mehr und brachte den Sieg nach Hause.

Fazit:
Verdienter Sieg der spielerisch überlegenen Düsseldorfer, die Union Berlin vor allem in der zweiten Hälfte klar beherrschten.

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Für so eine Reise nach Berlin braucht es Männer und einen Plan. Wir hatten beides. Fehlte nur noch das Auto. Meine etwas aber auch bewusst nebulösen Andeutungen im Kassel-Spielbericht sollten schon andeuten, dass es einen Plan gab. Mein Arbeitskollege Stephan, dem die Leistungen der Fortuna im Spiel gegen Galatasaray und gegen Kassel zu gefallen wussten, war auch daran interessiert, das Spiel zu sehen. So kam er auf die Idee, man könne ja einen Firmenwagen ausleihen (VW Sharan) ausleihen und damit zum Spiel fahren. Da ich jederzeit Feuer und Flamme für verrückte und kleinkriminelle Ideen bin, empfand ich den Plan als sehr faszinierend. Ein kurzer in den Firmenagen-Karteikarten-Kasten am darauffolgenden Montag brachte uns die Gewissheit, dass der Wagen tatsächlich verfügbar war. Doch bis Freitag musste noch gebangt werden, es könnten ja auch wirklich wichtige Leute den Wagen für wirklich wichtige Dinge brauchen. Aber nein, die Zeichen standen gut und ich ahnte Böses: Wir konnten den Wagen haben. Eindeutig die Portion Glück, die einem normalerweise in guter, alter Fußball-Fan-Aberglauben-Tradition im Spiel der eigenen Mannschaft hinterher fehlt. Aber wen hält so etwas schon auf? Mich bestimmt nicht!

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Nichtssagendes Foto! Egal!

Doch der Aufwand für eine Fahrt nach Berlin liegt nicht nur im geeigneten Auto, welches wir zumindest mit Blick auf die Bequemlichkeit mit dem Sharan besaßen, sondern auch durch die genial frühen Anstoßzeiten der Regionalliga, wodurch eine etwaige Abfahrt gen Bundeshauptstadt für viel studierende Menschen wie mich zu einer nahezu unmöglichen Uhrzeit vonstatten geht. 7:00h! Es geht nicht anders. Und das auch Samstag. Und das nachdem ich abends zuvor noch arbeiten musste, um Andys Grillzwischenprüfung abzunehmen (Er hat bestanden und ist nun offiziell "Knight of Flame"). Also 4 Stunden Schlaf und ca. 12 Fahrt vor einem, dazwischen Fußball. Wie gut, dass es das alles wert war.
Also übelst müde von Stephan abgeholt, Tobias, der als Beisitzer der ZP ebenfalls offizielle Aufgaben am Abend zuvor wahrgenommen hatte, befand sich bereits bei mir, da er bei mir genächtigt hatte. Nicht fit, sprich dicker Kopf (Kleine Zwischenfrage: Ist Aspirin eigentlich ein reines Placebo? Ein echter Wirkstoff befindet sich nicht in den Dingern, oder? Ist wie mit Bayer Leverkusen. Da steckt auch kein echter Verein drin!), verschlafen, mieses Dreckswetter, aber mit guter Laune - Ihr erinnert Euch an den Aberglauben. So etwas wirkt sich ja schließlich auch auf den erfolg im Spiel aus. Los ging's! Auch pünktlich! Stephan hatte sich auch die noch nicht veröffentlichte Folge 7 der DiE DR3i (der die drei - na, das klingt mal beknackt) besorgt - der kopflose Reiter. Wäre beinahe fröhlich weggeratzt - gefährlich! Ansonsten kamen wir recht ereignisarm voran.

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Sehen nach Vielen aus, sind aber leise wie ein dreijähriges Kind bei der ersten Begegnung mit Opa im Weihnachtsmannkostüm

Der Kicker kümmert sich nicht so sehr um die Regionalliga. Das macht nicht nur das sehr pessimistische Vor-Saison-Test-Resultat deutlich. Auch der Fortuna-Kader im aktuellen Sonderheft ist ein wenig Kraut und Rüben. Obwohl ich Erdal Eraslan gerne mal als Spielmacher sehen würde. Riquelme ist ja auch nicht der Schnellste. Herausragend hässliche Trikots gibt's meiner Meinung nach dieses Jahr übrigens nicht. Ich mag Bayern nicht, Leverkusen "Science for a better Life" sieht scheiße aus, Querstreifen dürfen nur spanische Teams und Peru haben, aber nicht Cottbus, und Paderborn sollte nicht nur wegen der Trikots einfach kein Foto erhalten aus Prinzip. Aber richtig Augenkrebs gibt's dieses Jahr eher nicht. Aber schön, dass man für solche Dinge auf solch einer Fahrt mal Zeit hat. Schließlich hat man nicht immer einen Laptop dabei, um David Krecidlos Ibiza Fotos oder Michael Melkas Porno-Bild im StudiVZ anzugucken (Kleine Surftipps für StudiVZ-Verzeichnete). Zwangsläufig kommt das Gespräch auf Vereine, die scheiße sind, und wie immer ist man der Meinung, dass vor allem Schlake einfach nur ätzend ist. Kevin Kuranyis intonierte Vereinshymne ("Wir sind Schalker, Schalker das sind wir...") von Arndt Zeiglers Zweit-CD wurde aber dann doch heimlicher Soundtrack der Fahrt. Bekommt hier komischerweise aber keine eigene Rubrik. Total inkonsequent alles hier! Und so sage ich es mit Jörg Dahlmann: "Rrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrichtig!"

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Vor dem Umziehen

Habt Ihr Euch eigentlich mal gefragt, was Ihr machen würdet, wenn Ihr als Geisterfahrer in Eurem Smart auf der Autobahn herumfahren würdet. Nicht? Na gut, vielleicht fehlte Euch bisher die Zeit. Hier aber ein kleiner Tipp, was man nicht machen sollte: Sich falsch herum mit Warnblinkanlage zwischen linke Spur und Leitplanke in der Mitte aufstellen. Ihr glaubt mir nicht, dass Leute so etwas machen? Doch, so geschehen auf der Hinfahrt. Kein Witz! Und wenn doch, dann kein Komischer!
Ich hab' mir sagen lassen, Berlin sei ja recht groß. Vor einigen Jahren war ich auch tatsächlich mal dort. Aus ähnlichem Grunde wie diesen Samstag, allerdings für ein ganzes Wochenende und mit der Deutschen Bundesbahn, deren Preise damals noch Sinn ergaben (Wer's glaubt...). Eine wirklich gescheite Wegbeschreibung zur Alten Försterei im schönen Köpenick gibt's leider nicht und den Stadionschildern sollte man in Berlin nicht hinterherfahren, die könnten einen woanders hinbringen. Die Welt zu Gast bei Freunden!
Ging dann aber doch. Union Berlins Homepage warnt vor einer gewissen Parkplatzknappheit, vor Ort war davon nicht s zu sehen. Zumindest die offiziellen Parkplätze sind doch recht frei, wenn auch nicht sehr formschön. Dafür mutet der Preis von 2,50€ fast lächerlich im Vergleich zu anderen modernen Eventtempeln (uhha - Gesellschaftskritik, yeah!) günstig an. Dafür parkt man auch im Gebüsch und neben Honeckers FührerFriedensbunker. War vielleicht Tradition damals im Osten. Andererseits waren bei den langen Trabiwartezeiten vermutlich immer viele Parkplätze vorhanden. Schließlich gingen die ja auch schneller kaputt als meine M.A.S.K.-Spielsachen anno dazumals. Das Stadion komfortabel nah, die Tribüne auch, denn wir sind aus Zucker. Außerdem wird man doch auswärts immer weitaus weniger wie ein Verbrecher behandelt, wenn man sich eine Sitzplatzkarte kauft - Ehrlichkeitslegitimation sozusagen. Kauf nen Sitzplatz und du bist ehrlich, kauf nen Stehplatz und du bist ein Verbrecher - in beiden Fällen egal wie du aussiehst. Ist wirklich so!

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Und danach

Die Plätze rechtfertigten dann aber auch den teuren Preis, direkt am Spielfeld, das konnte sich sehen lassen (versteckter Kalauer in diesem Satz). Das Einzige, was mir entgangen war, das war der Bratwurststand. Schluck! Nicht gut! Ich musste also noch einmal los, um mir ein Testobjekt zu beschaffen, doch an der Tribüne war keines erhältlich. Eine kurze Nachfrage beim Ordner klärte dann auf, dass man mich durch ein schweres Eisentor in den Stahplatzbereich lassen würde, wo ich mir eine Wurst kaufe könne. Gesän gesagt, getan getät, also rinn zu den Stehis an den zahlreichen Bullen (Polizei) vorbei - was meine Verbrecher-Theorie bestätigt - und eine Wurst besorgt für den...


Der offizielle Stadionwurst-Test
Folge 27
Heute:
Alte Försterei, Berlin
Preis: 2 Öhre, Keule!
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Wie schon häufiger in der letzten Saison bewiesen, für diese mobilen Senfeimer mit Selbstbedienung (Guten Tag, mein Name ist Schmidt, ich stelle mobile Senfeimer mit Selbstbedienung her) habe ich nicht das richtige Händchen. Die teilweise üppige, teilweise wenig vorhandene Besenfung ist also meine Schuld. Wurst und vor allem Brötchen aber nicht. Aber schön der Reihe nach. Berlin ist ja eher für seine Currywurst bekannt. Aber Bratwurst sollte ja auch gehen, ist schließlich Grundlage für ne gute Currywurst. Die Wurst ging dann auch, doch das Brötchen war eine Katastrophe. Das beschissenste Brötchen, das ich je gesehen habe. Aus Gummi, konnte man eigentlich Flummi mit spielen. Ist eigentlich schon einmal aufgefallen, das das Wort Flummi zu einem großen Teil aus dem Wort Gummi besteht, genau wie ein Flummi zum größten Teil aus Gummi? Nein, ich schreibe hier vollkommen nüchtern.
So konnte ich kaum drei Kartoffeln oder mehr vergeben. Was tun? Mein neues Feature für die Saison 07/08 einführen: Die halbe Kartoffel! Ja, richtig gelesen. Ab jetzt gibt es halbe Kartoffeln. Vorwärts immer, rückwärts nimmer. Stillstand ist Rückschritt. Hier also die erste Komma Fünf Wertung.
Fazit: Ordentliche Wurst + beschissenes Brötchen = zweieinhalb Kartoffeln.

ein Bildein Bildein Bildein Bildein Bild
(2,5 von 5 Kartoffeln)


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Schöne Plätze waren es, man konnte den Schweiß der Beteiligten geradezu riechen. Oder war es doch einfach mein Eigener? Die Fortuna spielte in giftgrün, wie der Express zuvor schrieb (lieber Express, wiesst Ihr denn nicht einmal, wie giftgrün aussieht?). Und der zottelige und ultranervige Stadionsprecher der Eisernen, der sich aufführte wie der Hauptmann von Köpenick, sagte nun also die Aufstellungen an, nachdem vorab die "Eisern-Union-Hymne" von Nina Hage intoniert wurde. Also, Nina Hagen war natürlich nicht da, man spielte eine Tonbandaufnahme ab. Interessanterweise hörten wir auf der Rückfahrt an einer Tankstelle dann noch Udo Lindenbergs "Sonderzug nach Pankow" im Radio. Sind schon ein komisches Volk, diese Berliner. Aber wir haben ja auch gut reden mit unserem Marius-Müller Osterhase. Wie es so Brauch ist, verlas der doofe Stadionsprecher dann auch die Startaufstellungen beider Teams, nicht ohne erneut eine neuartige Sprechweise von Ahmet Cebes Namen zu kreieren. Und so sind wir bei der neuen Rubrik:

Das Tagebuch des Scheiterns - Folge 1
Das Tagebuch des Scheiterns befasst sich mit Menschen, Begebenheiten oder Orten jeglicher Art, die auf vortreffliche Art und Weise durch eine grandiose Meisterleistung des Falschmachens oder Scheiterns auftreten. In loser Reihenfolge soll so das fantastische Versagen in den verschiedensten Situationen dokumentiert werden. Heute also starten wir zur Einführung mit einer harmlosen, aber dennoch heiteren Episode. Dem Aussprechen des Namens Ahmet Cebe. Normalerweise gesprochen so: Tscheebe. In Berlin ist es aber: CB. Oder auch: Zeebee. Vermutlich hat der Stadionsprecher ein Funkgerät, das er in seiner Freizeit häufiger nutzt.

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Den grandoisen Erfolg genossen wir natürlich in allen Zügen, auch wenn wir eigentlich mit dem Auto unterwegs waren (Ein Brüller, ich weiß). Liebestrunken vom Versagen der Konkurrenz (vor allem Essen: 1:4, YES!) verlief die Rückfahrt dann recht harmonisch, vielleicht mal abgesehen von den John Sinclair Hörspielen. "Ihre Wirbelsäule guckte wie ein abgebrochener Ast aus der klaffenden Wunde hervor." Grandios formuliert. Um Formulierungen dreht es sich dann noch in der zweiten, neu eingeführten Rubrik des Tages:

Das Wort der Woche - Folge 1
In Zukunft möchte ich hier häufig von mir der anderen verwendete oder einfach grandios formulierte Begriffe herausheben. Und zwar demnächst möglichst unkommentiert, auf das sie beim Leser, also Euch, ein Gefühl der Verwirrung, der Einsamkeit und Leere hinterlassen. Die zwei Worte der Fahrt heute für mich (zur Feier des Tages gibt es zwei):

piano (Adjektiv)

und

Urriegel


Ja, da ist die Saison schon gut losgegangen. Natürlich war das nur ein einziger Sieg. Aber eine gewisse Euphorie ist definitiv spürbar. Warten wir mal ab, wie es übernächsten Dienstag weitergeht. Dann kommt niemand geringeres als der spielende Rechtschreibfehler Rot-Weiss Essen in die LTU arena. Und hoffentlich wird die Bude Düsseldorftypisch weil momentan erfolgreich gerappelt voll sein. Also, bis am 07., und haltet die Ohren steif! Euer Heinz Rühmann

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30.07.2007


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