Die kleine Welt des Herrn Mitkartoffel - Wii Play (Wii)

 

 
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Wii Play
System: Nintendo Wii
Hersteller: Nintendo
Preis: 50€
Erscheinungsdatum: 08. Dezember 2006


Hurra, DIE Wii ist da! Ja, Ihr habt richtig gelesen. Nintendos neueste Heimkonsolen Errungenschaft hat nun tatsächlich ein Geschlecht bekommen. Schüchterne Menschen redeten absichtlich Asylantendeutsch wie "Ich kauf' mir heut' Wii!" oder "Wie spielt sich Wii?", nur um zu verhindern diesem großartigen Stück Technik ein falsches Geschlecht zu verpassen. Aber vorbei! Nintendo höchstselbst hatte sich darniedergelassen und der dahindarbenden Spielerschaft erklärt, wie der Hase läuft. Die Wii also. Schön merken!
Die Wii erschien Anfang Dezember hier bei uns in Europa, nur eine Woche nach Japan bzw. drei Wochen nach den USA. Also ein fast zeitgleicher Konsolen-Launch weltweit. Etwas woran sich Microsoft an der XBOX 360 letztes Jahr versucht hatte und eher scheiterte, weil man nicht ausreichend auf die Engpässe bei den Lieferungen hingewiesen hatte. Frustierte Kunden allerorts! Das hat Sony zumindest in Europa auch geschafft. Man scheute das Risiko und verlegte den Launch der Playstation 3 hierzulande gleich auf März. Ganze Reihen von Sony-Fanboys begangen Selbstmord. Doch auch in den USA lief es nicht überragend. Die Wii konnte der PS3 den Rang ablaufen, frustierte Kunden blieben aber auch bei Nintendo nicht aus. Die Wii ist auch, während ich diese Zeilen hier Ende Januar schreibe, in den USA nachwievor ausverkauft und auch hier vor Ort in Deutschland ist es momentan nicht ganz so einfach, an ein Exemplar zu kommen. Und es lohnt sich aus meiner Sicht. Technisch den beiden Konkurrenten klar unterlegen, reizt die Wii vor allem durch ihre neuartige Art der Spielesteuerung. Anstelle eines herkömmlichen Kontrollers verwendet man eine Art Fernbedienung mit Neigungs- und Bewegungssensoren, welche für die meisten Bewegungen innerhalb eines Spiels zuständig ist. Beschreiben ist hier etwas schwierig, erleben macht die Sache klar. Das ganze funktioniert schon recht intuitiv.

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Multiplayer-Regel: Wer verliert, wird vom Sieger an pikanter Stelle gekrault, damit er nicht mehr so traurig guckt.

Der Konsole liegt das Spiel Wii Sports bei, weshalb dieses Intro auch viel mehr Sinn vor dem Wii Sports Review gemacht hätte, aber Logik ist nicht immer mein Spielmacher. So hat Nintendo das wohl auch gesehen, aus meiner Sicht hätte es nämlich wesentlich mehr Sinn gemacht Wii Play der Konsole beizulegen, warum werdet ihr nun im folgenden erfahren. Nämlich sofort. Wii Play dient vor allem dazu, die Leute mit der neuartigen Steuerung der Wii vertraut zu machen. So richtig viel Tiefgang hat das Ganze nämlich nicht und fesselt auch eh nur im Mehrspieler-Modus, der aber leider auf zwei Spieler begrenzt ist. Wii Sports hat hier deutlich mehr zu bieten. Die Geschichte beider Spiele ist übrigens identisch. Beide waren ursprünglich interno Demos, um die Wii-Mote (so heißt die Fernbedienung) zu testen. Sie machten aber so viel Spaß, dass man sich nach einer kleinen (wenn auch nicht überragenden) kosmetischen Auffrischung zur Veröffentlichung entschloss.
Bei Wii Play stehen nun also neun verschiedene Minispiele zur Auswahl, die einem mit der Steuerung vertraut machen. Hierzu verwendet man einen eigens für sich selbst erstellten Mii. Was ist ein Mii? Ganz einfach. Im Hauptmenü der Wii-Konsole kann man ein kleines virtuelles Abbild seiner selbst schaffen, mit dem man die Spiele in Wii Play oder auch in Sports spielt. Die Möglichkeiten sind schon umfangreich und so lassen sich schon recht viele kleine Mini-Miis echter Personen erstellen. Gerade bei Wii Sports macht das sehr viel Spaß. Bei Wii Play treten dann also zwei Miis stellvertretend für ihre Herrchen und Frauchen in den Kontest. Um Wii Play daher vernünftig in eine Kartoffelstatistik zu pressen, macht es am meisten Sinn, die neun Minispiele kurz zu bewerten, und so zu einem Ergebnis zu kommen. Grafik und Sound befinden sich nur auf einem zweckmäßigen Niveau, spielen für die Spielerfahrung aber eigentlich keine Rolle. Daher bewerte ich die hier nicht, macht nämlich eigentlich nicht viel Sinn.

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Stufe 1: Schützenfest
Das erste Spiel ist Schützenfest. Name ist Programm. Man zielt auf die Mattscheibe und beballert alles, was sich bewegt. Eine kleine Hommage an den NES Klassiker "Duck Hunt". Erinnert sich noch jemand an die rot-graue Pistole? Gelegentlich fliegen auch ein paar Enten durchs Bild, welche besonders viele Punkte bringen. Für alle Moorhuhn-Freunde auf jeden Fall lustig. Macht auch Spaß, leider wiederholen sich die fünf Stufen ständig. Es gibt zwar verschiedene Objekte, aber immer an den gleichen Stellen und mit den gleichen Bewegungen. Trotzdem lustig.

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(3 von 5 Kartoffeln)

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Stufe 2: Mii-Gewimmel
Beim Mii-Gewimmel muss man innerhalb eines Zeitlimiits bestimmte Miis (Zwillinge, den Schnellsten, den Schlafenden...) aus einer Menge Miis herausfinden, indem man auf ihn zeigt und eine Taste drückt. Am Anfang noch einfach wird das später recht kompliziert. Macht Spaß und die Szenarien ändern sich auch willkürlich, anders als beim Schützenfest. Wenn man dann ein paar Miis auf seiner Wii von anderen Leuten gespeichert hat, wird es umso lustiger. Die werden nämlich alle verwendet und so sucht man dann auch mal die Zwillingsbrüder nicht anwesender Freunde. Die Musik, wenn man zu lange braucht, mag ich übrigens. Dit, dütt, dütt, düttdüttdütt, dit, dütt, dütt, düttdüttdütt...

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Stufe 3: Tischtennis
Jeder Spieler steuert mit seiner Wiimote einen Schläger und hält sozusagen nur an die richtige Stelle, damit der Ball auf die andere Seite prallt. Tischtennis-Regeln gelten aber (Auftitschen, Punktzahl). Gibt man entsprechend mehr Schwung wird's auch mal was schneller. Insgesamt scheint der Schläger den Ball aber dann trotzdem manchmal zu verfehlen. Spaßig ist es allemal, das richtige Tennis bei Wii Sports ist aber besser.

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Stufe 4: Mii-Posenspiel
Psychodallic, Baby! Was als Therapiesitzung gegen Aggressionen daherkommt, ist in Wahrheit Stufe 4 von Wii Play. Diesmal geht es darum die Wiimote nach links und rechts zu drehen bis das Handgelenk knackt. Die Miis müssen in ihre entsprechenden Posen in der Blase passen, welche sich durch Tastendruck wechseln lassen. Ich find's nicht so doll. Vielleicht mal mit härteren Drogen probieren...

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Stufe 5: Laser-Hockey
Mein persönlicher Favorite. Wie ein klassischer Air-Hockey Tisch auf gebaut, muss der Laserpuck ins Tor des Gegners geschossen werden. Bandengebrauch ist erwünscht. Die Spieler steuern ihren Schläger frei im Raum mit der Fernbedienung. Das Ganze kann nach einigen Puckwechseln ziemlich schnell und chaotisch werden, was den Spaß aber eher erhöht. Spektakuläre Eigentore inklusive.

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(4 von 5 Kartoffeln)

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Stufe 6: Billard
Billard ist ganz gut, spielt sich recht entspannt. Allerdings nach irgendwelchen pseudo-japanischen-Idiotenregeln. Es wir immer vorgegeben, welche Kugel man als erstes treffen muss, welche man versenkt ist wurscht. Nur die Weiße nicht. Trifft man eine falsche Kugel zuerst gibts ein Foul. Die Umsetzung ist aber ganz nett. Man bestimmt vorab die Stoßrichtung und den Aufprallpunkt auf die weiße Kugel. Dann führt man eine Stoßbewegung mit dem Arm aus und los geht's. Sehr ruhig und entspannt, halt nur dumme Regeln...

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Stufe 7: Angeln
Ganz primitiv! Man senkt die Wiimote einfach an entsprender Stelle nach unten und die Fische beißen. Abgerechnet wird nach Punkten je nach Fisch. Das sich im Raum bewegen und dann ins Wasser senken klappt irgendwie nicht und überhaut ist das einfach Quatsch. Wie man eine richtig Angelei mit der Wii Aufführt beweist "The Legend of Zelda: Twilight Princess". Aber das gehört jetzt nicht hier her.

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Stufe 8: Wilde Kuh
Bei der Wilden Kuh handelt es sich um ein Kuf-Rennen. Man hält die Wii Mote quer und bewegt seine Kuh durch neigen nach vorne, links, rechts und hinten. Über Hürden hüpft man durch eine schnelle Bewegung der Fernbedienung nach oben. Ziel ist es möglichst viele Vogelscheuchen umzurennen. Die meisten Punkte gewinnen. Das Rennen ist chaotisch und spaßig. Die Strecke aber leider immer die gleiche. Tja...

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Stufe 9: Panzerkiste
Für die Panzerkiste benötigt man die Nunchuk-Erweiterung der Wiimote. Diese besteht aus einem Analogstick für die andere Hand und einem Kabel, das man unten in die Wiimote einstöpselt. Das ganze sieht aus wie ein Nunchako (Ihr erinnert Euch? Turtels, Michelangelo?), daher Nunchuk. Mit dem Analogstick steuert ihr euren Panzer, mit der Wiimote zielt ihr und feuert Raketen oder legt Bomben, bis der oder die Computerpanzer vernichtet ist oder sind. Leider MUSS man immer im Team spielen und kann nicht gegeneinander antreten sondern nur gegen den Computer. Außerdem sind die Szenarien immer gleich. Irgendwie doof...

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Und sonst?
Ja, so sieht's aus. Das ganze ist wahrlich keinen vollen Preis wert, was sich auch Nintendo gedacht haben wird. Darum liegt dem Spiel auch eine gratis Wiimote bei. Bedenkt man, dass eine einzelne Wiimote 40€ kostet, ist der Preis von 50€ fair. 10€ sind die neun Spielchen wert, aber eben auch nicht sehr viel mehr. Daher kann ich das ganze empfehlen, wenn man sich noch eine Wiimote zulegen will.



Fazit:
Im Multiplayer ist es ganz spaßig. Aber auch hier fesselt es nicht sehr lange, zumal man eben Wii Sports bei der Konsole dabei hat. Solospieler ziehen bitte noch eine Kartoffel ab.

+ Gutes Tutorial zur Wiimote
+ Laser-Hockey und Billard machen viel Spaß
+ Dank gratis Wiimote  gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

- Kaum als vollständiges Spiel zu bezeichnen.
- Mehrere langweilige Minispiele
- Geringer Umfang


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(2 von 5 Kartoffeln)



23.01.2007

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