Die kleine Welt des Herrn Mitkartoffel - 07.05.08 Kickers Emden (A)
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07.05.08, 34. Spieltag: BSV Kickers Emden - Fortuna Düsseldorf 1:2 (1:0)

Embdena Stadion, Emden, 5.500 Zuschauer

STARRING: Andy & Tobi

GUEST STARS: Dominik & Ecki

SITZFARBE: Sitzen in Emden? Der war gut!

CHEF DES LENKRADES: Andy

BEER OF CHOICE: Gaffel Kölsch, Astra Urtyp, Schwelmer, Haake Beck, Jever & Flensburger

Hinspiel: 15. Spieltag: Fortuna Düsseldorf - BSV Kickers Emden 0:2
Spielstatistik: 34. Spieltag: BSV Kickers Emden - Fortuna Düsseldorf 1:2
Erlebnisbericht: "Der, bei dem noch so viel mehr schief ging als zuletzt schon."
Der offizielle Stadionwurst-Test - Folge 56
Das Wort der Woche - Folge 11
Mett Mitkartoffels Useless Knowledge - Folge 8
Kommentar Box

Ich zitiere den User IngoP aus dem Fan-Forum der Kickers Emden:
"Also bei uns standen auch mehrere Düsseldorfer im Block, deutlich als Fan gekennzeichnet. Wie kann so etwas sein??? Aber der Fan der auf den Platz durfte, das war die Krönung. Fazit für heute: Kickers 5, Schiedsrichter 6, Ordnungsdienst 6.
PS: Schade das die Ordner E. S. festgehalten haben, sonst hätten gewisse Personen das bekommen, was sie verdiehnt haben!!!"

Uh-Oh! Ich will nicht wissen, wer die waren, aber die haben dann ja noch mal Glück gehabt.
Ich sollte als Thema meiner Magisterarbeit vielleicht doch das Thema: "Rechtschreibfehler in Internetforen und auf Websites" wählen. Natürlich, Rechtschreibfehler können passieren, wer weiß das besser als ich (wobei ich betonen möchte, dass meine Fauxpasse auf reine Korrekturlesefaulheit zurückzuführen sind), das aber nicht jeder ostfriesische Bauer mit Internetzugriff wirklich nenneswerte Unterschiede zu seinen Mast- und Lastvieh aufweist, zeigt dann der User Deichgucker :
"Zitat:Ist der Schiri sogar mit dem Spieler Marco Christ verwandt, der gestern gespielt hat? (((-:

Das wird ja immer besser . Also wenn da auch was dran ist und er auch noch zusammen mit D zurückgefahren ist, was soll man sich dabei dann wohl denken ?? Ist das denn wirklich wahr ??

Gruss"

Ja, liebe Emdener, das ist wirklich wahr. Der Schiri ist mit Marco Christ verwandt und mit im Bus nach Düsseldorf gefahren. Oh Mann! Aber wir merken, da herrscht keine gute Laune in Emden, stellvertretend hierzu Emdens Weltklasse-Kicker und Ex-Fortune Rudi Zedi im WDR: "Wenn Du 40 Freistöße gegen Dich bekommst und zwei, drei Gegenspieler hast, die zwei Meter groß sind, dann kann das schon einmal passieren."  Einer, Rudi, exakt eine ist bei Fortuna zwei Meter groß. Und es gab exakt einen Freistoß, der gefährlich war. Und bei diesem einen Freistoß war der eine Spieler, der 2 Meter groß ist genau Dein Gegenspieler, lieber Rudi. Schön, dass er sich immer noch seine Fähigkeit zur Selbstkritik aus damaligen Zeiten bewahrt hat. Doch die Frage bleibt: Weshalb herrscht da so schlechte Laune in Emden?

Vielleicht weil die Fortuna erstmals in dieser Saison ein Spiel nach einem Rückstand in einen Sieg umgedreht hat. Und auch meine Schreckensserie wurde durchbrochen. Bisher wurden in dieser Saison immer die Partien im Anschluss an abgeschlossene Magisterprüfungen meinerseits verloren. Doch dieses Mal war eben alles anders. Und sehr unverhohlen habe ich damit an dieser Stelle auch einen Hinweis auf den Ausgang meiner letzten Magisterprüfung gegeben. Bestanden, alle Prüfungen hinter mir. Nun kann ich mich also wieder noch mehr als sonst dem Fußball widmen.
Sportlich hat sich die Fortuna durch diesen wichtigen Sieg in Emden alles offen gelassen. Nach Union Berlins gestrigem Erfolg gegen Dresden stehen wir zwar nur auf Platz 4, doch die lösbare Aufgabe Wolfsburg am Samstag vor der Brust, kann sich daran vielleicht schon am Wochenende etwas ändern. Am Mittwoch hat die Mannschaft jedenfalls seitens der Einstellung gezeigt, dass man vielleicht doch etwas mehr erreichen möchte als nur den Erhalt der dritten Liga. So ausgelassen habe ich die auf jeden Fall noch nicht jubeln sehen. Der Spielbericht des WDR ist übrigens wie auch vergangene Spiele dieses Jahres online und kann noch betrachtet werden. Hier geht's auf die entsprechende Seite.
Was unsere Erlebnisse betrifft, so hat das Spiel seine ganz eigene Geschichte geschrieben, die auch Auswirkungen auf diesen Bericht hat. Leider waren wir aus bestimmten Gründen erst zu Beginn der zweiten Hälfte im Emdener Stadion, weshalb ich heute leider keine Spielnoten verteilen kann bzw. Einzelkritik verfassen werde. Im Statistik-Teil dieser Seite gibt es aber Zensuren als Querschnitt aus der lokalen Presse. Wie das alles passieren konnte, lest Ihr dann weiter unten.






Eingewechselt: 59. Reichwein für Neitzel, 79. Klasen für Celikovic, 86. Bork für Cannata - 63. Lawarée für Christ, 88. Erwig für Kastrati, 90. Klimczok für Caillas - Reservebank: Semghoun (TW), Nachtigall, Grotlüschen, Neumann - Nettekoven (TW), Anfang, Heidinger, Schwertfeger.
Tore: 1:0 Zedi (44., Kopfball, Vorarbeit Moosmayer), 1:1 Cebe (71., Rechtsschuss, - ), 1:2 Palikuca (85., Kopfball, Caillas)
SR: Christ (Kaiserslautern) - Zuschauer: 5500 - Gelbe Karten: Vujanovic (5., gesperrt), Zedi - Caillas, Hergesell (5., gesperrt), Kastrati.

Spieler des Spiels:
Robert Palikuca



Für die Einschätzung reichen auch 45 Minuten. Räumte hinten alles ab, einmal sogar per Fallrückzieher (!!), patzte zwar beim Gegentreffer, lebte aber den Einsatz vor und köpfte das Siegtor.





Nachreichen möchte ich noch die Bewertung Marco Christs von den absoluten Fachleuten der Rheinischen Post: "Mittelfeldspieler Marco Christ ackerte unauffällig im Mittelfeld, fiel auf durch schlechte Standards. Seine Ecken und Freistöße verfehlten teilweise deutlich ihr Ziel, flogen weit über Freund und Feind hinweg. Zielgenau lediglich sein 30-Meter-Freistoß auf den Kopf Palikucas, der das Leder zum Siegtreffer versenkte. Note 3" Wer nun oben die Statistik anguckt, wird feststellen, dass da jemand wohl nicht sonderlich aufmerksam das Spiel verfolgt hat. Diese Narren!


Wer denkt, die Sicht ginge nicht schlechter als in Verl, der irrt gewaltig!

Wie oben bereits angekündigt, hatte diese Fahrt ihre eigene Geschichte. Es wurde letztendlich eine dieser legendären Fahrten, an die man sich wohl immer erinnern wird. Und das bei Emden schon zum zweiten Mal. Habe ich eigentlich schon einmal die Geschichte erzählt, wie Tobi und mir der Reifen mitten auf der Autobahn Richtung Emden geplatzt ist? Ja, ca. 1000 Mal? Na gut, dann lass ich es eben. Auch von dieser Fahrt werde ich wohl meinen Enkeln (die Generation dazwischen überspringe ich einfach) aus meinem großen Fahrtenbuch berichten, wenn sie auf meinem Schoß sitzen. Also, meine Kleinen, legt mal die Playstation 8 aus den Händen, Opa möchte Euch eine Geschichte erzählen vom Fußball damals, als noch Fans im Stadion erlaubt waren. Opa hatte gerade seine letzte Magisterprüfung an der Uni bestanden, ja, ich weiß heute gibt es keine Magister und keine Unis mehr, aber damals war Bildung noch nicht verboten. Jedenfalls meinte es das Schicksal gut mit mir, denn einen Tag nach der Prüfung stand eine der reizvollsten Auswärtsfahrten der Saison ins schöne Emden an.


Stetig unterwandert das Rheinland den gesamten Norden, - das ist nur vorausschauend, schließlich wird das Rheinland dank des Klimawandels bald Deutschlands nördlichster Teil sein.

Tobi war damals ebenfalls schon bereit für nen Trip (wir ahnten damals noch nicht, dass seine Drogensucht später in der Karibik ihren Höhepunkt finden sollte. Er hatte uns ja nie etwas gesagt, auch wenn seine Verehrung für Pete Doherty sicherlich ein Warnsignal hätte sein müssen. Wir waren ja so blind! Aber nach einem fünfzehnjährigen Entzug habe ich ihn neulich am Hauptbahnhof getroffen und er war recht optimistisch, dass er bald großen Erfolg mit dem Import tschechischer Biere haben werde. Dann stießen ihn aber meine Bodyguards zur Seite). Und auch Dominik (Ihr wisst, verschollen, nach der Playoff-Partie von Ipswich gegen den FC Millwall in die Premiere League 2028 ist er einfach nicht wieder aufgetaucht. In England sind Fans ja noch erlaubt.) stellte unter den üblichen Einschränkungen seine Anwesenheit generell in Aussicht. Mit drei Leuten unter der Woche nach Emden - Nicht schlecht! Ich weiß, meine Kleinen, heutzutage benutzen wir den Transporter, aber damals kannte man "beamen" nur aus Star Trek.


Die Shuttlebusse zu den großen Parkplatzanlagen fuhren zur Halbzeit leider nicht mehr.

Ein Tag vorher meldete sich dann auch noch Tobis Bruder Ecki, der ja bekanntermaßen seiner Zeit bei Fortuna als Praktikant praktizierte, heute ist er übrigens Hockeyrekordnationalspieler und hilft gelegentlich bei Eurosport als Experte aus, wenn bei Olympia wieder Hockey übertragen wird. Vier Leute in der Karre, das hatte es selten gegeben. Schön war vor allem die Konstellation, dass Ecki von Fortuna für Fortuna den Nachmittag frei bekommen hatte. Lustig! Leider hatte er keine Parkausweise mehr bekommen, meine Eltern, die damals nur zwei Autos besaßen, hatten uns eine Karre zur Verfügung gestellt. Kurzfristig meldete sich abends dann noch Andy, der frei bekommen hatte, und bot sogar an, dass er die Fahrdienste übernehmen könne. Da mir natürlich nach Feiern zumute war, nahm ich dieses Angebot gerne an. Außerdem war sein Mercedes (eine alte Automarke, die es damals gab) auf dem Papier sicherlich das fitteste Auto, das uns zur Verfügung stand. Zumindest hatten wir das gedacht.


Die Emdener Geschäftsstelle. Ich denke, das ist schon komich genug.

Von Andy habe ich Euch ja schon einmal erzählt. Er darf heute nicht mehr nach Deutschland, seitdem er die 27 Millionen von Franjo Pooth bei der Sparkasse hinterzogen hatte und zusammen mit seinen diversen Sachgewinnen aus RP-Online Gewinnspielen durchgebrannt war. Heute besitzt er seine eigene Insel und sein eigenes Land "Androria" vor der Küste Brasiliens und hat ständig Ärger mit Piraten aus der Jefahrenbucht. Wir waren ja mal im Kino in der Verfilmung seines Lebens. Er hat sich ziemlich darüber aufgeregt, dass er von Jimmy-Blue Ochsenknecht gespielt worden war. Er saß jedenfalls am Steuer, Mittwoch Mittag gegen 14h sollte es losgehen. Leider erreichte mich zu dieser Uhrzeit nur ein Anruf, dass sein Auto nicht ansprang. Ihr erinnert Euch an die Geschichte von Lübeck (der Stadt, die im dritten Weltkrieg komplett zerstört wurde, da wo heute New-Damp 2000 liegt), als das andere Auto damals schon ähnliche Probleme gemacht hatte. Nach kurzem Check in der Werkstatt bekamen wir aber grünes Licht, doch analog zu der Lübeck-Fahrt früher, sollten wir den Motor möglichst nicht ausmachen. Tobi lotste ich telefonisch zu mir, so dass wir ihn und Ecki ohne zu großen Zeitverlust dann doch zügig einsammeln konnten.


Die Gebrüder Wecker im Stadionknast zusammen mit Rudi Zedis Vater, nachdem es zwischen den Dreien eine kleine Auseinandersetzung gegeben hatte. (Foto ohne freundliche Genehmigung von Dominik)

Dominik wohnte damals noch in Gelsenkirchen, bevor er später noch nach Dortmund, Bochum, Essen, Duisburg und Erkenschwick umzog, wir sammelten ihn dort ein, wo heute die historische Arena auf Schalke (Der Club, der später von Borussia Gazprom Dortmund aufgekauft wurde) steht. Schlau wie ich bin, hatte ich vor der Fahrt das geheime Fach meines Tiefkühlschranks nach ca. 8 Jahren wieder geöffnet (Kein Witz!), in dem seit nun mehr ewigen Zeiten (8 Jahren eben) zwei XXL-Kühlakkus durchkühlten. Komisch, dass mir dies zum ersten Mal nach 8 Jahren einfiel. Jedenfalls packte ich einen Akku so groß wie ein gigantisches Schnitzel in meinen Rucksack und er erfüllte seinen Zweck ganz hervorragend. Die diversen verschiedenen Biere dieser Fahrt (wahrscheinlich einsamer Rekord) waren jedenfalls auch auf der Rückfahrt noch kühl. Wobei das Gaffel Kölsch Tobis (inkl. EM-Länder-Kronenkorken Schweiz, Russland, Frankreich und Rumänien), Dominiks Schwelmer, welches NICHT aus Wuppertal kommt, und mein Astra Urtyp (Die Legende) zum Zeitpunkt der Rückfahrt schon in unseren Mägen/Blasen waren.

Das Wort der Woche - Folge 11


GENERATION PRAKTIKUM


Die Strecke gen Emden war damls an Idylle nicht zu übertreffen, heute ist das ja alles Nord/Ostsee. Bei herrlichstem Wetter, kühlem Bier und guter Stimmung fuhren wir also dem Traum entgegen, selbst eine Umleitung über Landstraße und diverse dem Bier geschuldeten Fahrstopps vermochten uns nicht wesentlich aufzuhalten bis - ja bis Andys Auto auf einmal rund 50km vor Emden nur noch 80 km/h fuhr. Und das hatte nichts mit seinem Gasfuß zu tun, nein, es fuhr einfach nur noch 80. Außerdem stieg die Motortemperatur schlagartig auf 120°C. Wir verließen also die Autobahn, um mit unseren laienhaften Blicken mal unter die Motorhaube zu schauen. Und selbst Absolute Beginner wie wir stellten fest, dass der ganze Dampf und das auslaufende Kühlwasser keine guten Zeichen waren. Mal wieder - wir hätten uns eine Standleitung für Auswährtsfahrten besorgen sollen - kontaktierten wir den ADAC. Damals war der ADAC noch nicht die Partei Deutschlands, die die Bundesregierung stellt, sondern tatsächlich nur ein Automobilclub. Eine Stunde bis zum Anpfiff, der ADAC, der "so schnell wie möglich" kommen wollte und praktisch kein Bier mehr. Nein, die Stimmung war nicht gut. Selbst die poppenden Kühe auf der angrenzenden Koppel konnten uns nicht trösten. Das Highlight der nächsten halben Stunde waren die Flasche Astra und das Schwelmer, welche noch am Boden meines Rucksacks zu finden waren. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, aber eine halbe Stunde später war der gelbe Engel eingetroffen. Ein professioneller Blick unter die Haube und wie bei Onkel Klaus' Magen-OP: Aufgemacht, sofort wieder zugemacht. Alles voller Metastasen. Wir wurden abgeschleppt und kuschelten uns vorne in den Lenkradraum des Transporters. Ein Traum.


Sachsen-Paule arbeitet inzwischen beim ADAC

Leider scheiterten unsere Bestechungsversuche schon im Ansatz. Der durchaus nette Herr durfte uns leider nicht nach Emden sondern nur nach Leer bringen. Unterwegs bedauerte er den Niedergang der Fortuna und erinnerte sich an die Allofs-Brüder blablabla, halt's Maul und fahr uns nach Emden! Keine Chance und so waren wir kurz vor Emden aber eben nicht in Emden - wenige Minuten vor Sieben. Der Mensch in der Werkstatt grenzte das Problem dann auf eine defekte Wasserpumpe ein. Die Reparatur würde aber ein wenig dauern. Auf der Fahrt hatten wir schon spekuliert, dass ein Taxi nach Emden und zurück, während das Auto repariert worden wäre, eigenltich nicht zu teuer mit alle Mann sein könne. Doch es kam besser. Gegen Bezahlung der Reparatur cash auf Täsch (wohl schlechte Erfahrungen gemacht) offerierte uns der Händler einen Leihwagen, um doch noch eine Halbzeit der Partie sehen zu können. Hoffnung glühte auf in unseren Augen, als wir in einer B-Klasse ziemlich genau mit dem Anpfiff der Partie vom Hof rollten. Wir waren wieder im Geschäft!



Aus Frust pinkelt Dominik gegen Andys Wagen

Trotz konstantem Tempolimits von 100 waren wir schnell in Emden angekommen, doch anstatt mich auf meine Erinnerung zu verlassen, folgten wir den offziellen Schildern zum Gästeparkplatz...und verfuhren uns. Unglaublich! Was sollte denn noch alles schief gehen? Noch knapp 20 Minuten bis zum Beginn der zweiten Hälfte waren es, als wir einen Fahrradfahrer nach dem Weg zum Stadion fragten. In diesem Momentz gab es irgendwo im Hintergrund nur ein lautes: "UUUÄÄÄHHH!" Jubel allendhalben. Dann eine Stimme über Lautsprecher: "Und das 1 zu 0 für unsere Kickers. Torschütze mit der Nummer 2: Rudi" Der Mob: "ZEEEDI!". Dreck! Aber wir hatten das Stadion gefunden. Der erwartete Andrang war ausgeblieben, so dass wir unser Auto problemlos auf dem Parkplatz abstellen konnten. Nicht ganz so problemlos verlief es aber mit dem Einlass in den Gästeblock.

Die sympathisch unintelligenten und nur ansatzweise mit Artikulationsfähigkeiten ausgestatteten Fraggles - auch Ordner genannt - ließen uns nämlich nicht in den Block, da die Kassen ja schon geschlossen seien. Nichts zu machen, wir sollten es doch einmal am Haupteingang versuchen. Inzwischen war Halbzeitpause, also schnell ums Stadion herum. Unterwegs noch nach dem Zwischenstand fragende Fahrradfahrer kurz informiert ("Drei Null Fortuna!"), am nächsten Eingang das gleiche Heck-Meck. "Wir dürfen nichts entscheiden blablabla". Glücklicherweise paffte sich gerade ein Mitarbeiter der Geschäftstelle seine Halbzeitfluppe. Dominik wurde zu einer Audienz vorgeladen und konnte trotz fortgeschrittenen Alkoholpegels unser Ansinnen vortragen, wodurch wir also durchgewunken wurden (Natürlich nicht, ohne noch 6 EUR für eine Halbzeit zu löhnen. Egal.). Der Gästeblock war so aber nicht zu erreichen. In kompletter Fortuna-Montur in den Heimblock. Das sollte eine spannende zweite Hälfte werden. Schnell noch eine Wurst zu sich genommen, es könnte schließlich für lange Zeit das Letzte sein, was man nicht flüssig durch Schläuche zu sich nimmt.


Der offizielle Stadionwurst-Test
Folge 56
Heute:
Dr. Helmut Riedl Stadion, Emden
Preis: 1,70 €

Für eine Henkersmahlzeit selbst zum Ligamindestpreis leider nur bedingt geeignet. In Ostfriesland und auch im Rest des Nordens sollte man eher zum Fischbrötchen greifen. Den Backfisch, den ich später zu mir nahm, kann ich auch jedem nur ans Herz legen. Aber die Wurst. Ihr seht es ja selbst, Viel zu lange auf dem Grill, Wurstbruch und Toast. Die Besenfung missglückte mir mit den leeren Tuben auch noch völlig, Toast nahm man sich selbst, ich erdreistete mich sogar eine ganze Scheibe (Also zwei ominöse Dreicke) zu schnappen. An guten Geschmack war da nicht zu denken. Sie war zwar nicht ekelig wie das Etwas letzte Woche, aber als gut ist so etwas nicht mehr zu bezeichnen.
Fazit: Ist das Wurstorakel jetzt sogar auswärts aktiv?

(1,5 von 5 Kartoffeln)


 

Also hinein ins Vergnügen. Anfangs wurden wir nur wenig beachtet. Doch bald viel auch den wohl farbenblinden Emdenern auf, dass da einige nicht in blau sondern in rot gekleidet waren. Seltsam, seltsam. Die üblichen kleinen Beschimpfungen erwiesen sich aber als harmlos. Vor allem eine nicht so viel ältere Dame mit unfassbar schlechten Zähnen tat sich hierbei hervor. Generell sind die Ostfriesen ein entspanntes Völkchen. Es lief ja auch noch nach Ihrer Gusto. Die unglaublich üble Sicht sollte auf den Fotos deutlich werden, wir haben wirklich nur die Hälfte von der Hälfte mitbekommen. Alle heiklen Szenen fanden vor unserer Nase statt - trotzdem nix gesehen. Noten geben war hier einfach nicht vertretbar. Eine schöne Einrichtung im Fanbereich waren die Bier-Damen. Hässliche kleine Mädchen mit köstlichem und kaltem Bier. Da wir am Eingang des Blocks standen, kamen sie dann meist auch nicht sehr viel weiter. Das Spiel plätscherte genau wie die Biere. Die Platzverhältnisse waren wirklich unfassbar (von wegen geplatzter Schlauch - so was passiert nur Dieter Bohlen) und ich begann meine Aufstiegshoffnungen langsam zu begraben, bis der Ball auf einmal Cebe vor die Füße flog, PENG, 1:1. Wir jubelten unsäglich und riskierten erstmals wirklich ein bißchen Ärger. War zum Glück nicht der harte Fankern hier. Beim 2:1 für die Fortuna war uns klar, dass ein schneller Abgang nach dem Abpfiff angesagt sei. Fortuna rettete das Ergebnis über die Zeit, riesen Jubel bei uns, großer Frust bei den Emdenern, die sich vom Schiri verschaukelt fühlten. Schnell waren wir zurück im Leihwagen auf dem Weg nach Leer, um Andys hoffentlich repariertes Auto abzuholen.

METT MITKARTOFFELS USELESS KNOWLEDGE

FOLGE 8

Wusstet Ihr schon, dass...

- ...mit Rudi Zedi, Thorsten Nehrbauer, Stephan Bork, Daniel Cartus und Coach Stefan Emmerling gleich fünf Ex-Fortunen bei Kickers Emden unter Vertrag stehen?

- ...Otto Waalkes Ende der 80er Hauptsponsor der Kickers Emden war und auch offiziell den Gebrauch des Ottifanten zu Vereinszwecken gestattet?

- ...die friesischen Sportarten Boßeln und Klootschießen noch immer sehr aktiv in Emden betrieben werden?

- ...Emden ziemlich genau so viele Einwohner hat wie Zuschauer in die LTU arena passen (ca. 51.000)?

- ...neben Ehrenbürger Otto Waalkes auch Otto von Bismarck und Filmregisseur Wolfgang Petersen (Das Boot) aus Emden stammen bzw. stammten?


Andys Auto war tatsächlich repariert, als wir ankamen. Die Auslösung dauerte jedoch nochmals ihre Zeit. Eine ältere Dame wartete bestimmt 20-30 Minuten in ihrem Auto neben der Werkstatt, ohne größere Lebenszeichen von sich zu geben. Sehr genügsam, die Emsländer. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnten wir uns dann auf den Weg machen. An der nächsten Tanke füllten wir dann unsere Biervorräte mit Jever und Flens auf, außerdem kauften wir BiFi (Eine Art Soilent Green der damaligen Zeit, meine Enkel!), so dass wir auf der gesamten Rückfahrt ein angenehmes BiFi-Aroma in unserer Fahrgastzelle hatten. Andy durfte nur 130 km/h fahren wegen der Probleme mit den Dichtungen im Kühlwasserbereich. Und so tuckerten wir alle sehr zufrieden gen Heimat. Ecki versuchte zweimal Fortuna-Geschäftsführer Paul Jäger telefonisch zu erreichen, was ihm auch gelang. Erst störte er ihn mitten auf der Pressekonferenz, dann beim Abendessen im VIP-Bereich, den es sogar in Emden gibt. Der Paule nahm's aber wohl mit Humor. Obwohl wir eigentlich kaum Fußball gesehen hatten, konnten wir die Gefühle der Glücksseeligkeit nicht verbergen. Könnte aber auch an der Biermenge gelegen haben. Spät nachts um 1h endete eine legendäre Auswärtsfahrt. Ja, meine Kleinen, so war das damals, als...oh, sie sind längst eingeschlafen. Also, psst...lassen wir sie träumen!

Nach diesem Spiel ist bei mir noch einmal die Hoffnung aufgefammt. Ein Sieg und gute Ergebnisse der Konkurrenz und wir können vielleicht schon am Samstag die Liga aus einer anderen Lage betrachten. Der Sieg könnte jedenfalls noch einmal eine Art Initialzündung gewesen sein. Auch wenn Norbert Meiers Kommentar auf der Pressekonferenz darauf schließen lässt, dass der sympathische Giftzwerg gar nicht aufsteigen will: "Auf jeden Fall wünsche ich Emden alles Gute und freue mich darauf, auch nächstes Jahr hier anzutreten." Häh, Norbert? Übersiehst Du da nicht eine Kleinigkeit? Da halte ich es doch lieber mit Palikuca, der im Express-Interview nach dem Spiel zugab: "Ich bin auf dem Platz manchmal ein Asi, das gehört als Profi dazu." Recht so, Pali! Euer Chris Martin



09.05.2008

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Gusty Garden
Super Mario Galaxy (Wii)
Composed by: Mahito Yokota, Koji Kondo
© 2007 Nintendo Co., Ltd.


 
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