Die kleine Welt des Herrn Mitkartoffel - 11.11.07 Eintracht Braunschweig (H)
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11.11.07, 17. Spieltag: Fortuna Düsseldorf - Eintracht Braunschweig 1:1 (0:1)

LTU arena, Düsseldorf 11.111 Zuschauer

STARRING: Tobi

GUEST STAR: Stephan

Spielbericht: Fortuna Düsseldorf - Eintracht Braunschweig
Erlebnisbericht: "Der, bei dem Bilanz aus Uwes Amtszeit gezogen wird."
Der offizielle Stadionwurst-Test - Folge 40
Das Tagebuch des Scheiterns - Folge 19: "Stadionpizza"
Kommentar-Box

"Düsseldorf jagt Weidemann vom Acker", die Sprachjongleure von Sport1, die mit Worten umzugehen wissen wie dereinst nur Mozart mit dem Klavier, fassen die Tatsachen dennoch gut zusammen. Uwe Weidemann war nicht mehr tragbar. Einen Tag nach der Partie gegen Eintracht Braunschweig hat Fortuna Düsseldorf den Trainer entlassen.
Eine Entscheidung, die unter Fans sicherlich schon lange diskutiert wurde, nach außen hin schien die Führungsetage der Fortuna aber durchaus geschlossen hinter ihrem Übungsleiter zu stehen. Dies änderte sich drastisch nach der erneut ernüchternd schwachen Vorstellung des nicht-selbsternannten Aufstiegskandidaten. Wie auch von meiner Seite (haha, doppeldeutig) vermehrt angeprangert, spiegelte der Tabellenstand in den letzten Wochen keineswegs die gezeigten Leistungen der Fortunen auf dem Felde der Ehre wider. Die Siege in Dortmund und in Wolfsburg waren schmeichelhaft, der Punktgewinn gegen Braunschweig kann zwar als verdient angesehen, kam aber auch nur zustande, weil die Braunschweiger zu dumm waren sechs Minuten vor Schluss einen Elfmeter zu verwandeln. Dazu die verdiente Niederlage gegen Emden, die wenig überzeugenden Unentschieden gegen Ahlen und in Oberhausen sowie die jeweils allerdings unglücklichen Niederlagen in Magdeburg und Lübeck. Schon kann man durchaus davon sprechen, dass die Fortuna seit fast zwei Monaten keine richtig überzeugende Leistung mehr abgelegt hat, seit sie zuhause Anfang September gegen den SC Verl 3:0 gewann.
Die Abwehr inklusive Torwart steht zwar trotz einer schwachen Leistung gestern größtenteils sehr gut, der dramatische Formverfall mancher Spieler (Christ und vor allem Cebe), die kaum vorhandene, spielerische Klasse und damit ein ums andere Mal enttäuschende Sturmleistungen schienen zuletzt aber in der Tat immer schlimmer zu werden. Auch die Rückkehr der beiden Rekonvaleszenten Anfang und Lambertz - wenn auch noch mit die Besten gegen Braunschweig - brachte diesbezüglich leider auch nicht die erhoffte Steigerung. In der Tat sprach zuletzt immer weniger für Weidemann, die Formkurve der Mannschft zeigte immer dramatischer nach unten.
Dazu schien das Verhältnis zu den Fans seit der Rückrunde 06/07 irreparabel geschädigt. Selbst in der erfolgreichen Startphase stand der Trainer kaum einmal im Fokus der Lobgesänge, als es zuletzt immer schlechter lief, kam es aber recht schnell zu entsprechenden Unmutsäußerungen seitens des Publikums. Und auch im Mitkartoffel-Team entbrannten immer schärfere Diskussionen über die Zukunft des Trainers, die weit über das übliche "nicht mehr tragbar" hinausgingen. Auf der Rückfahrt aus dem Stadion am Sonntag dachten wir erstmals ernsthaft darüber nach, wie - und vor allem mit wem - es nach einem Trainer Uwe Weidemann bei der Fortuna weitergehen könnte. Dass derartige Diskussion zeitgleich auch in einer Ecke des VIP-Raums der LTU arena geführt wurden, wie die Rheinische Post zu berichten weiß, hielten wir für eher unwahrscheinlich. So kam es sicherlich überraschend, als der Verein am Montag, dem 12. November um 12:30h die Demission des Trainers verkündete.
Für's erste übernimmt Manager Wolf Werner - ausgestattet mit Trainerlizenz - die Mannschaft im Verbund mit Uwe Klein bis zur Winterpause. Werner hatte sich dereinst vor rund 20 Jahren in Gladbach versucht und war bei seiner Entlassung, der erste Trainer dem bei der Borussia diese Ehre zuteil geworden war. Inzwischen sind ihm dann aber doch ein paar gefolgt.
Nun wird sich zeigen, ob diese Personalie die entsprechende Wende zum Guten herbeiführt. Als mutig ist die Entscheidung sicherlich zu bezeichnen, immerhin steht die Fortuna aktuell auf Tabellenplatz 3 mit zwei Punkten Rückstand auf einen Aufstiegsplatz. Bei genauer Analyse der Situation muss ich aber wohl auch zustimmen, dass die Entscheidung richtig ist. Man hatte den Schnitt im Sommer verpasst, zu dem auch ich mich ganz klar ausgesprochen hatte, doch nach den tollen ersten 8 Partien, folgten genau so viele schlechte. Und dass der Trainer nicht mehr so viel Kredit bei wohl allen besaß, wie noch im letzten Jahr scheint verständlich. Meine vor einigen Wochen dargebrachte Kritik, dass Weidemann noch keine Fähigkeiten zum erfolgreichen Krisenmanagement bewiesen habe, konnte auch in den Wochen darauf nicht widerlegt werden, und gilt für mich als Hauptgrund. Die Liga ist sehr ausgeglichen, weshalb wir noch alle Chancen auf den Aufstieg besitzen, eiern wir aber weiter so herum wie zuletzt, wird es sicherlich nichts mit dem großen Ziel. Auch wenn dies nie als nach außen kommuniziert wurde, scheint eines klar, intern wird bei der Fortuna ganz klar der Aufstieg anvisiert. Und das ist auch richtig so! Da sich nun auch nach längerem Abwarten keine Besserung einstellte, kann man es aus meiner Sicht durchaus als legitim ansehen, den Schritt einer Trainerentlassung zu gehen, um entsprechend wieder die Formkurve nach oben zu bewegen. Hoffen wir das Beste! Und auch wenn ich im Anschluss noch einmal auf die Amtszeit Uwe Weidemanns zurückblicken werde, sei an dieser Stelle schon einmal geschrieben: Vielen Dank an Uwe Weidemann für drei Jahre absolut ehrlicher Arbeit! Das kann wahrlich nicht jeder seiner Zunft von sich behaupten. Ausgenommen natürlich Peter Neururer mit seiner Fußballdatenbank.






Eingewechselt: 59. Cebe (5) für Christ, 76. Erwig (2,5) für Kastrati, 85. Palikuca (-) für Hergesell - 66. Yildirim (4,5) für Rodrigues, 66. Ristic (5,5) für Schembri, 85. Reichel (-) für Danneberg - Ersatzbank: Ratajczak (TW), Heidinger, Hampel, Klimczok - Feijzic (TW), Gundelach, Peters, Koitka.
Tore: 0:1 Schembri (17., Kopfball, Vorarbeit Oehrl), 1:1 Erwig (90., Rechtsschuss, Lawarée)
Chancen: 6:6 - Ecken: 5:6 - SR: Zwayer (Berlin), Note 3,5, nach mehrmaligen Ansehen der TV-Bilder gingen wohl alle drei Platzverweise in Ordnung. Seine sehr kleinlichen Pfiffe und die äußerst langen Unterbrechungen bei Freistößen förderten aber sicherlich ein gutes Spiel. Hätte Melka für sein Foul an Oehrl vor dem Elfmeter Gelb zeigen müssen (84.). - Zuschauer: 11280 - Gelbe Karten: Christ, Lambertz, Langeneke - Pfitzner, Henn, Schembri - Gelb-Rote-Karte: D. Dogan (80.) - Rote Karten: Cebe (80., Tätlichkeit), Spier (83., Notbremse) - Besondere Vorkommnisse: Horacek schießt Foulelfmeter über das Tor (84.)
Spielnote: Note 3,5, eine turbulente Schlussphase, in der sich die Ereignisse überschlugen, entschädigte für 80 Minuten auf sehr mäßigem spielerischen Niveau.

Spieler des Spiels:
Christian Erwig



Kam, sah und siegte. Versenkte den Ball mit seiner ersten Aktion nach seiner Einwechselung im Netz. Sein Tor ist diese Woche auch zum Tor der Woche in der Sportschau nominiert. Zur Tor der Woche Wahl


Einzelkritik:


Michael Melka - Note 4:
Die Tatsache, dass es sich um Melkas schlechtestes Saisonspiel handelte, zeigt, wie stark sich der Ex-Gladbacher bisher hier präsentiert hat. Unglücklich beim 0:1, als er Wehlages Flanke auf Oehrl nicht abzufangen versucht und dies auch nach Schlusspfiff selbstkritisch anmerkte. Verschuldete zudem einen Elfmeter an Oehrl, der ansonsten wohl ins leere Tor verwandelt hätte. Da Horacek in bester Beckham-Manier über den Kasten schoss, war dies im Nachhinein sogar die beste Lösung für die Situation.

Olivier de Cock - Note 3,5:
Zurückhaltend wie der Rest des Teams in der ersten Hälfte, versuchte er im zweiten Durchgang mehrfach, das Spiel von der Rechtsverteidigerposition aus anzukurbeln.

Adrian Spier - Note 4:
Bittere Partie für ihn. Lange Zeit mehr als solide, ließ er bei seinem ersten Fehler Henn passieren und konnte ihn dann nur noch per Notbremse zu Fall bringen. Folgerichtig gab es den Platzverweis.

Jens Langeneke - Note 5:
Verlor beim 0:1 das entscheidende Kopfballduell gegen den 7 cm kleineren Schembri, der so vollstrecken konnte. Ansonsten souverän.

Fabian Hergesell - Note 4:
Begann schwach, steigerte sich dann aber wie der Rest der Mannschaft in der zweiten Hälfte. Versuchte sich dann auch mehrfach in der Offensive.

Claus Costa - Note 5:
Erhielt mal wieder eine Chance von Beginn an, konnte diese aber nicht nutzen. Gewann zwar einige Defensivzweikämpfte, konnte aber aufgrund seiner technischen Mängel kaum etwas in der Spieleröffnung beisteuern und leistete sich stattdessen zahlreiche Fehlpässe und Ballverluste.

Marco Christ - Note 5:
Steht inzwischen entgültig neben sich. Nichts ist geblieben von der guten Übersicht, der Torgefahr und den schönen Dribblings. Folgerichtig ausgewechselt.

Markus Anfang - Note 3,5:
Als einziger Akteur schon in der ersten Hälfte präsent, forderte die Bälle, war aber auf sich allein gestellt mit dem Spielaufbau überfordert. In der zweiten Hälfte ließen die Kräfte dann aber deutlich nach. Hatte in der Schlussphase sogar die Chance auf den Siegtreffer, verzog aber aus aussichtsreicher Position.

Andreas Lambertz - Note 3,5:
Gegenteilig zu Anfangs Leistung. Wenig zu sehen in der ersten Hälfte, übernahm er das Kommando, als Anfangs Kräfte schwanden. Dann auch mit der typischen läuferischen Präsenz.

Bekim Kastrati - Note 5:
Wirkte durchaus motiviert gegen seinen Ex-Verein, verzettelte sich aber häufig unnötig. Kläglich, wie er seine einzige, gute Chance vergab.

Axel Lawarée - Note 4,5:
Ist kaum wie ein Zweiter auf vernünftige Zuspiele angewiesen, da diese nicht kamen oder meist nur hoch, erneut äußerst unglücklich. Bereitete aber Erwigs Tor in der Schlussphase vor. Unter dem Strich bleibt eine gewisse Effektivität, wie auch die Scorer-Statistik zeigt. Dennoch darf man noch mehr erwarten.

Ahmet Cebe - Note 5:
Kam in der 59. Minute für Christ. Rechtfertigte seine Einwechslung auch zuerst mit einigen guten Szenen, baute danach aber komplett ab mit dem Höhepunkt seiner Ohrfeige für Dogan, die ihm den verdienten Platzverweis einbrachte.

Christian Erwig - Note 2,5:
Kam in der 76. Minute für Kastrati. Erzielte mit einem tollen Volleyschuss das 1:1.

Robert Palikuca - Note -:
Kam in der 85. Minute für Hergesell. Sollte mit seiner Kopfballstärke im Angriff für Gefahr sorgen.


Personal:
Für den gelbgesperrten Hamza Cakir spielte Olivier de Cock bei der Fortuna als rechter Verteidiger. Costa spielte für ihn im defensiven Mittelfeld. Bei Eintracht Braunschweig spielten nach dem 2:1 gegen Oberhausen Henn und Rodrigues für Lenze und Yildirim.

System und Taktik:
Nach dem gescheiterten Versuch mit einer Doppelsechs kehrte Fortua zum alten 4-1-3-2-System zurück. Braunschweig präsentierte sich im flachen 4-4-2.

Spielverlauf:
Beide Teams begannen verhalten, Anfang mühte sich zu Beginn der Partie Ordnung in das Spiel der Fortuna zu bringen, sein knapp das Tor verfehlende Schuss stellte einen der wenigen Höhepunkte in der ersten Hälfte dar (8.). Die Eintracht spielte aber durchaus ordentlich mit und wirkte auch zielstrebiger in ihren Kombinationen. Mit der ersten Chance in der 17. Minute ging man auch gleich in Führung. Wehlage flankte weit auf Oehrl an der Fünfergrenze, Melka zögerte etwas zu lange, so dass Oehrl in die Mitte ablegen konnte, Schembri gewann das Kopfballduell gegen Langeneke und vollstreckte so zum 1:0. In der Folge scheiterten die Düsseldorfer Benühungen meist schon im Ansatz, Lambertz Schuss verfehlte das Braunschweiger Gehäuse deutlich (18.). Braunschweig spielte meist passsicherer, doch nur eine Freistoßflanke sorgte für richtige Gefahr (35.).
In der zweiten Hälfte benötigte Fortuna bis zu Cebes Einwechslung, um den Druck zu erhöhen. Kurzzeitigdrängte man die Braunschweiger in ihre Hälfte zurück, doch Kastratis Kopfball verfehlte das Gehäuse (64.) und auch sein harmloser Schuss bedeutete keine ernsthafte Gefahr (66.). Durch den Braunschweiger Doppelwechsel konnten die Braunschweiger aber die Partie wieder beruhigen und hatten die Düsseldorfer wieder besser im Griff. Hektisch wurde es aber in der Schlussphase. Nach einem Foul an Lambert sah Dogan zurecht die gelbe Karte. Im Verbalduell provozierte er Cebe, der sich daraufhin zu einer leichten Ohrfeige hinreissen ließ. Konsequenz: Rot für Cebe und Gelb-Rot für Dogan wegen der Provokation (80.). Kurze Zeit später stand Spier gegen Henn falsch und konnte diesen nur noch per Notbremse vor dem Strafraum zu Fall bringen. Auch hier gab es den Platzverweis (83.). Den fälligen Freistoß konnte Braunschweig aber nicht verwandeln. Eine Minute später stand Oehrl nach einem Konter frei vor Melka, dieser rutschte weg und konnte ihn nur noch zu Fall bringen und so das sichere Tor verhindern. Den fälligen Strafstoß schoss Horacek unter das Stadiondach (84.). Mit Alles-oder-Nichts-Taktik konnte in der 90. Minute dann Lawarée einen langen Ball von de Cock auf Erwig verlängern, der Volley zum verdienten 1:1 vollstreckte (90.). Kurz darauf schob Ristic freistehend den Ball Melka in die Arme. In der Nachspielzeit hatte dann sogar Anfang noch die Chance auf die Führung, verzog aber aus aussichtsreicher Position (90.+2).

Fazit:
Aufgrund der Unterzahl und des zuvor verschossenen Elfmeter Braunschweigs ein glücklicher, aber nicht unverdienter Fortuna für ihre stärkere zweite Hälfte, obgleich man trotz allem vieles schuldig blieb.





Am 30. November 2004 - also vor knapp drei Jahren feierte Uwe Weidemann sein Pflichtspieldebüt als Trainer der Fortuna. Die Partie beim Chemnitzer FC verlor die Fortuna allerdings unglücklich aufgrund eines Nulle-Patzers (erinnert sich noch jemand an die Torwartprobleme in der Vergangenheit?) mit 1:2. Fortuna war im Sommer zuvor unter der Regie von Massimo Morales in die Regionalliga Nord aufgestiegen, doch bereits in der Rückrunde der Aufstiegssaison hatte sich das zerrüttete Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer angedeutet, nach dem Aufstieg setzte sich dieses fort. Die Fortuna startete mieserabel und steckte bereits im tiefsten Abstiegssumpf, als Massimo Morales am 27.11.2004 entlassen wurde. Bis dahin standen 4 Siege und 4 Unentschieden gegenüber 9 Niederlagen und Tabellenplatz 16. Der Abstand zum "rettenden Ufer" betrug nach 17 Spielen bereits 4 Punkte.


Respekt! Trotz enttäuschender anderthalb Jahre immer noch dabei, die Jungs!

Uwe Weidemann war bis dato Trainer der zweiten Mannschaft in der Verbandsliga gewesen. Er übernahm diesen Job nach seiner aktiven Karriere bei der Fortuna als Spieler in den den drei Regionalligajahren von 1999-2001, in denen er es auf 63 Einsätze und 3 Treffer gebracht hatte, von Stefan Emmerling, der seine Karriere während der Saison 01/02 aufgrund eines Knorpelschadens beenden musste und diese Tätigkeit ausübte, bis er dann aber Tim Kamp bei der ersten Mannschaft ablöste, den Abstieg in die Oberliga aber nicht mehr verhindern konnte. Während der zwei Jahre der ersten Mannschaft in der Oberliga betreute dann Weidemann die zweite Mannschaft in der Verbandsliga, bis auf zwei Monate (Mai-Juni) in der Saison 02/03 als Übergang nach der Entlassung Slatko Petrovics. Als er dann 04/05 vorerst als Interimstrainer die Erste übernahm, stand er gerade mit der Zweiten auf Platz 1. Seine Position übernahm dann bis heute Goran Vucic.


Who d'you gonna call? Ghostbusters!

Nach dem misslungenen Auftakt folgten dann aber jeweils 2:0 Erfolge gegen Preußen Münster und auswärts beim späteren Aufsteiger Eintracht Braunschweig, so dass Weidemann offiziell Cheftrainer der Fortuna wurde, da man die Abstiegsränge schon zur Winterpause verlassen hatte. In den weiteren Partien der Rückrunde kam er dann  insgesamt auf insgesamt 8 Siege,  9 Unentschieden und nur 2 Niederlagen. Die Fortuna beendete die Saison auf einem für einen Aufsteiger respektablen 8. Tabellenplatz. Uwe Weidemann hatte seine Position aufgrund der starken Rückrunde absolut gestärkt. Zur neuen Saison wollte man sich weiter nach oben orientieren.


Ein gewisser Zuschauerschwund ist durchaus bemerkbar.

In der Saison 2005/06 sollten die Zweit- und Erstligaerfahrenen Nulle, Heeren, Canale und Albertz, sowie nach einigen Spielen auch Feinbier, die Fortuna nach vorne bringen. Der Start geriet jedoch vollends daneben. Nach der 1:2 Auftaktpleite gegen Osnabrück setzte es Niederlagen in Wattenscheid (0:2), gegen Rot-Weiss Essen (2:4) und bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Kölns (1:2). Nach der Bilanz von 0 Punkten und 4:10 Toren aus den ersten vier Spielen wurde erstmals leise Kritik am Trainer und seinen gelegentlich zweifelhaften personellen Entscheidungen laut (Podszus bei Köln II als rechter Verteidiger in Hälfte Zwei). Im folgenden Heimspiel gegen St. Pauli gelang aber der erste Sieg (2:0). Doch Unentschieden beim HSV II (1:1) und gegen Bremen II sowie bei RW Erfurt sorgten für Ernüchterung. Auch unter Weidemann steckte die Mannschaft im Abstiegskampf, die Lage wurde vor allem nach dem 1:2 gegen Emden (wurde aufgrund der Haarwuchsmittelaffäre eines gewissen Falk Schindler später in ein 2:0 für Fortuna umgewandelt) und dem 0:1 in Lübeck sehr ernst. Erst der 2:1 Erfolg gegen RW Oberhausen läutete die Wende ein. Die wesentlich stärkere Mannschaft, als Ihr Tabellenplatz das ausdrückte, zeigte nun ihre zweifellos vorhandenen Fähigkeiten. Und aufgrund mehreren Erfolgen brachte man die Rückrunde Jenseits von Gut und Böse vorüber. Die Fortuna beendete die Saison auf Platz 5 mit einer Bilanz von 18 Siegen, 9 Unentschieden und 9 Niederlagen. Die lange Durststrecke zu Saisonbeginn hatte erste Zweifler an Weidemanns Arbeit auf den Plan gerufen, das letztendlich gute Abschneiden nahm diesen aber die Argumente. Obgleich sich vielleicht bereits in dieser Mannschaft (mit Barth und Feinbier schon zu Saisonbeginn) durchaus Potenzial für mehr verborgen hatte. Bevor es weitergeht, folgt kurz der Stadionwurst-Test.


Der offizielle Stadionwurst-Test
Folge 40
Heute:
LTU arena, Düsseldorf
Preis: 2,50 €

Das Wetter ließ mich vermuten, die MSF's hätten heute geschlossen, aber mitnichten, man hatte sich unter das Vordach verzogen. Gedanklich hatte ich mich aber schon auf eine SSF-Wurst eingestellt (auch wegen des Wurstorakels), so dass ich diese für heute ignorierte. Also gab es mal wieder eine Wurst drinnen, schön auf der Fettplatte gebraten. Wie oben zu sehen, auch mit dem juten Fettglanz, die eckligen Flecken auf den Servietten eingeschlossen. So unappetitlich das Ganze auch aufgrund meiner unförmigen Besenfung aussah und aussieht, die Wurst konnte überzeugen. Zwar leicht aufgeplatzt, aber weniger fettig und auch mit dem gewissen Knack. Sicherlich nicht überdurchschnittlich, aber besser als das meiste, das ich bisher von den SSF's bekommen habe. Das Brötchen reihte sich gut ein. Tobi sprach von einer klassischen Arenawurst rein optisch - und das stimmt (leider), geschmacklich war sie aber etwas besser. Das Wurstorakel prophezeite also ein mittelmässiges Spiel. Es hatte recht.
Fazit: Durchschnitt, aber damit eine Steigerung für die SSF's.

(3 von 5 Kartoffeln)



Die Saison 2006/07 gab dann ja auch den Startschuss für diese wunderbare Seite hier und bekanntermaßen misslang auch dieses Mal der Saisonstart mit einem 0:3 gegen Absteiger Ahlen und einem 0:1 bei Osnabrück. Nach dem spielfreien Wochenende holte die Fortuna aber am vierten Spieltag mit einem 3:2 gegen Erfurt den ersten Erfolg. Die Verstärkungen in der Abwehr (Krecidlo, Langeneke, Palikuca) und im Mittelfeld (Anfang) hatten die Erwartungen nicht ganz zu unrecht in die Höhe getrieben und im Verlauf der Hinrunde wurde man diesen zwar spielerisch nicht immer gerecht, tabellarisch schloss man die Rückrunde aber auf dem zweiten Tabellenplatz ab. Der Jahresausklang mit dem 1:4 stellte aber einen bösen Dämpfer dar. Doch der Auftakt zu Beginn dieses Jahres gelang mit einem 2:0 gegen Mitkonkurrent und Aufsteiger Osnabrück. Fortuna schien auf Kurs Richtung Aufstieg und der Vorstand fällte eine im Nachhinein folgenschwere Entscheidung. Er verlängerte - zu diesem Zeitpunkt nachvollziehbar - Weidemanns Vertrag um zwei Jahre. Ob Zufall oder nicht, von diesem Zeitpunkt ging es abwärts, Wendepunkte waren vor allem das 1:1 gegen Dresden und das 2:2 in Magdeburg. Die Fortuna hatte schlagartig ihr Selbstvertrauen verloren. Man spielte immer schlechter, aufgrund der geringen Konstanz der anderen Teams waren die Aufstiegsränge aber immer noch in Sichtweise. Heimniederlagen gegen den WSV und auswärts in Dortmund konvulierten im vielleicht mit schlechtesten Fortuna-Spiel unter Weidemann: dem 0:2 gegen die später sang- und klanglos abgestiegenen Hertha Bubis aus Berlin. Fortuna hatte sich inzwischenaus dem Aufstiegskampf komplett verabschiedet und geriet in Abstiegsgefahr. Die Stimmen gegen Weidemann wurden lauter, da er offensichtlich nicht in der Lage war, erfolgreiches Krisenmanagement zu betreiben. Doch - wohl auch aus finanziellen Gründen wegen der gerade erfolgten Vertragsverlängerung - der Vorstand beschloss, die Probleme auszusitzen, was letztendlich dann auch gelang. Fortuna beendete die Saison auf Platz 10 (wie nach dem Aufstieg) mit der Bilanz von 13 Siegen, 12 Unentschieden und 11 Niederlagen. Vor allem aber die Rückrundenbilanz von 5 Siegen, 5 Unentschieden und 8 Niederlagen war aber verheerend. Der Bruch zwischen Trainer und Team schien unüberwindbar. Statt des nicht nur von mir geforderten sauberen Trainerwechsels im Sommer, entschloss man sich jedoch, große Teile des Teams auszutauschen. Doch zuerst kurz das Tagebuch des Scheiterns.

Das Tagebuch des Scheiterns - Folge 19: "Stadionpizza"

Als ich meine Wurst aß, stürmten an mir drei Kinder vorbei, welche sich ungemein darüber freuten, dass es doch Pizza in der Arena gebe. "Hey, super, da gibt's Pizza!" Erneut versagten Eltern auf der ganzen Linie. Ich mag in diesem Fall konservativ sein, aber man bringt seinen Kindern doch schon früh bei, dass im Stadion Wurst gegessen wird und keine Pizza. Vielleicht war es aber auch viel Lärm um Nichts. Die DR3i kamen nämlich mit Würsten in ihren Händen zurück - die 3,50 € für die rechteckigen Pizzastückchen waren wohl doch zu viel für's Taschengeld.
Diese kleine Episode rief aber den Pizzaverkaufsstand in der Arena ins Zentrum meiner Aufmerksamkeit. Schauen wir uns doch vor allem mal die Abbildungen der angebotenen Speisen und Getränke an.


Hmm, da läuft einen ja das Wasser im Munde zusammen. Vor allem auf so eine leckere Cola im Glas mit Zitrönchen hätte ich jetzt Lust, doch upps, ein Plastikbecher mit Henkel und kein Zitrönchen. Ihr erkennt, worauf das hier hinausläuft. Den auch die Pizza und ihre abgebildeten Zutaten sehen doch verlockend aus. Vor allem die Zutaten, die wie bei Biolek oder anderen Kochsendungen so herrlich frisch da liegen und die leckeren runden Pizzen. Werfen wir doch mal einen Blick auf diese leckeren Speisen:


Diese Wärmelampen machen das Fotografieren zugegebenermaßen nicht leicht, die Diskrepanz zwischen diesem Gemüsekuchen auf Kuchenblech und der Gourmetpizza auf den Bildchen ist dann aber doch etwas zu eminent. Darum gibt's heute mal den Eintrag für diese absolut dämlichen Bildchen und als Purist auch für die Tatsache, das es Stadionpizza gibt an sich.

Der Verlauf der aktuellen Saison bisher ist ja noch bekannt. Nach einem überragenden Saisonstart stellte sich zuletzt ein ähnlicher Fußball ein wie in der letzten Rückrunde. Nur war die Punktausbeute besser, ein Indikator, der meiner Meinung nach vor allem für die nochmals gestiegene Qualität des Kaders spricht.  Der Kredit bei den Fans war aber schon länger aufgebraucht. Bei näherer Analyse kam der Schritt wahrlich nicht ganz überraschend.
Was bleibt nun also aus der Ära Uwe Weidemann? Als Typ sicherlich ein guter Mensch, der entsprechend auch mit seinen Spielern verfuhr, manchmal vielleicht zu nett. In guten Zeiten spielte die Mannschaft sicherlich einen sehr ansehnlichen - teilweise begeisternen Fußball. Augenscheinlich fehlte es aber meist an Konstanz über eine gesamte Saison. Und gerade in den Krisenphasen wirkte auch der Trainer meist ratlos. Dazu kam sein meist nicht ganz glückliches Auftreten in der Öffentlichkeit. Seine legendäre Kirmestruppe (oder ganz NEU noch gegen Braunschweig: Hinterklaksdorf) oder auch Statements wie nach dem Braunschweig-Spiel: "Zum Schluss sind wir alle vereint und glücklich, dass wir einen Punkt mitgenommen haben" sorgten leider meist auch für Erheiterung oder Verwunderung. Unter'm Strich steht eine stolze Bilanz als Cheftrainer der Fortuna in der Regionalliga von 108 Spielen, 47 Siegen, 35 Unentschieden und 25 Niederlagen. Mit Weidemann hatten wir sicherlich nach Jahren der Diaspora wieder einen guten Trainer, der aber zuletzt nicht mehr die Mannschaft vollständig zu erreichen schien. Dennoch kann wahrlich bei solch einer Bilanz nicht alles schlecht gewesen sein, wie es jetzt gern behauptet wird in den einschlägigen Internet-Foren. Er hat 04/05 den Abstieg verhindert und (natürlich nicht alleine) die Fortuna wieder in ruhigere Fahrwasser geführt nach vielen, vielen Jahren. Wie ich eingangs bereits geschrieben habe, hat Uwe Weidemann hier ehrliche Arbeit abgeliefert, mit der man am Schluss aber nicht mehr zufrieden sein konnte. Dennoch gebührt ihm großer Dank für die vielen Jahre im Dienste des Vereins. Ich wünsche ihm alles Gute für seine Zukunft!
Doch richten wir nun den Blick von der Vergangenheit in die Zukunft. Die nächsten vier Spiele bis zur Winterpause unter Wolf Werner werden mit Spannung zu beobachten sein. Los geht es morgen aber erst einmal mit einem Freundschaftsspiel gegen den 1. FC Köln, wenn alles glatt geht mit mir vor Ort. Leider sieht es aber nicht gut für das Auswärtsspiel am Sonntag in Babelsberg aus. Durch die Spielverlegung hat sich mein ursprünglicher Plan verschlagen. Ich würde gerne hinfahren, bräuchte aber schon aus finanzieller Sicht ein paar Begleiter. Wenn Ihr das hier also lest, und am Sonntag Bock habt auf einen Trip ins schöne Potsdam, dann gebt bescheid. Vielleicht kriegt man ja ne Karre voll. Bis dahin alles Gute und schaut ruhig rein für den Bericht vom Freundschaftsspiel gegen den Effzeh. Euer Peter Neururer




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13.11.2007



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Greek Temple
Secret of Evermore (SNES)
Composed by: Jeremy Soule
© 1995 Square Soft, Inc.
 
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