Die kleine Welt des Herrn Mitkartoffel - 17.05.08 Eintracht Braunschweig (A) |
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17.05.08, 36. Spieltag: Eintracht Braunschweig - Fortuna Düsseldorf 1:1 (1:1)
Städtisches Stadion an der Hamburger Straße, Braunschweig, 16.850 Zuschauer
STARRING: Stephan & Tobi
GUEST STAR: René
SITZFARBE: Blauäugig
CHEF DES LENKRADES: Stephan
BEER OF CHOICE: Astra Urtyp
Ereignisreiche Tage. Nürnberg wird neuer Rekordabsteiger, Hoffenheim erfreut die Nation jetzt sogar in der Bundesliga, Kloppo verlässt Mainz, Doll schmeißt in Dortmund hin, Offenbach steigt ab, Olli Kahn hört auf, Hitzfeld heult Rotz und Wasser (Hendiadyoin), Energie Cottbus verpflichtet Savo Pavicevic, Micha Ballack reist erst am Montag zur Nationalelf, Ahlen steigt so gut wie sicher in die zweite Liga auf, Luca Toni wird Torschützenkönig, ich verpflichte Torsten Frings bei Comunio, OB Erwin stirbt erwartungsgemäß, Philipp Lahm bleibt in München, David Krecidlo wechselt zu Paderborn, Osnabrück will Lumpi, ich buche meinen Flug fürs EM-Viertelfinale in Wien, Gattuso bleibt in Mailand, Twente Enschede erreicht die Champions League-Quali, der AC Mailand verpasst die Champions League Quali, Kaiserslautern schafft den Klassenerhalt, Timo Hildebrand darf nicht zur EM, Lyon wird überraschend Meister in Frankreich, der RC Lens steigt ab genau wie der AC Parma, der FC Portsmouth gewinnt den FA-Cup, Fortuna Düsseldorf II schafft den Klassenerhalt in der Oberliga, Fortunas A-Jugend verliert 0:7 gegen Schalke, Inter Mailand wird doch noch Meister in Italien, Real Saragossa steigt ab, Marko Marin steht im voräufigen EM-Aufgebot, ich bekomme endlich das Panini-Bild von Ibrahim Üzülmez, David Trezeguet wird nicht ins französische EM-Aufgebot berufen, Bayer Leverkusen verspielt alles und entlässt Trainer Skibbe, Hertha BSC Berlin darf wegen der Fair Play Wertung nächstes Jahr im UEFA-Cup antreten und Wolfgang Frank beendet seine erfolgreiche Tätigkeit als Wuppertaler Coach zum Saisonende.
Viele Ereignisse, nur eins steht immer noch nicht fest. Nämlich, in welcher Liga die Fortuna nächste Saison spielen wird. Zugegeben, es hat am Wochenende eine Vorentscheidung gegeben. Fortuna spielte gut, kam aber nicht über ein Unentschieden in Braunschweig hinaus, Oberhausen gewann tagsdarauf in Babelsberg (Danke, Ihr Penner!) mit 4:1. Damit hat Oberhausen nun alle Karten in der Hand. Bei einem Sieg am Samstag gegen Erfurt wären sie aufgestiegen, egal wie Fortuna spielt. Bei Unentschieden oder Niederlage und einem gleichzeitigen (nicht so unwahrscheinlichen) Sieg der Fortuna gegen Babelsberg bestünde allerdings für die Fortuna noch die Chance am letzten Spieltag aufzusteigen. Oberhausen muss nach Berlin, wir nach Erfurt. Denn ein Gutes hatte dieses Unentschieden: Wir haben Union Berlin (1:2 gegen Magdeburg) überholt und es ist nach momentanem Stand ein Duell zwischen Oberhausen und uns. Alles sehr theoretisch, ich weiß, Oberhausen darf höchstens noch einen Punkt holen, wir müssen sechs Punkte holen. Unwahrscheinlich? sicher - unmöglich? keineswegs - schon einmal vorgekommen? allerdings! 03/04 verspielte Lübeck 5 Punkte Vorsprung auf einen Nichtaufstiegsplatz. Darum: Hoffen ist erlaubt, nur sollte man sich mental darauf vorbereiten, dass mit großer Wahrscheinlichkeit die dritte Liga auch nächste Saison unser Zuhause sein wird. Doch darüber sprechen wir, wenn es soweit ist. Bis dahin heißt es hoffen, zittern und bangen.
Eingewechselt: 60. Kruppke (3) für Schembri, 70. Washausen (4) für Nastase, 82. Hauk (-) für B. Fuchs - 60. Sahin (4) für Kastrati, 84. Erwig (-) für Lawarée - Reservebank: Fejzic (TW), Reichel, Ristic, Pfitzner - Melka (TW), Heidinger, Hampel, Schwertfeger, de Cock.
Tore: 1:0 Danneberg (11., Kopfball, Vorarbeit B. Fuchs), 1:1 Lawarée (33., Linksschuss, Lambertz)
Chancen: 5:6 - Ecken: 3:8 - SR: Perl (München), Note 2,5, teilweise etwas zu großzügige Vorteilsauslegung, von seinem Assistenten einmal im Stich gelassen, denn bei Braunschweigs Großchance war der Ball bereits im Aus gewesen (32.), ansonsten aber min. eine Klasse besser als der Regionalliga Durchschnittsschiri. - Zuschauer: 16850 - Gelbe Karten: - Lambertz, Hergesell, Costa.
Spielnote: 2,5, zwar immer wieder mit schwächeren Phasen, dann aber auch mit guten spielerischen Momenten lebte die Partie vor allem von ihrer einzigartigen Spannung und der prickelnden Atmosphäre im Stadion.
Spieler des Spiels:
Jens Langeneke
Der Fels in der Brandung in Düsseldorfs Defensive. Bezeichnend die Szene, als Schembri mehrere Düsseldorfer bei seinem Solo aussteigen ließ, dann aber in Langeneke seinen Meister fand.
Einzelkritik:
Michael Ratajczak - Note 5:
Erhielt unverständlicherweise den Vorzug vor dem wiedergenesenen Melka. Bestätigte diese Einschätzung, als er durch vollkommen falsches Timing beim Herauslaufen das 1:0 Braunschweigs verschuldete, als Danneberg ins leere Tor einköpfen konnte (11.). Entgegen der Einschätzung der gesamten Sportpresse machte er diesen Fehler bei seinen späteren Rettungstaten auch nicht wett, da alle anderen Bälle Pflichtaufgaben darstellten.
Ahmet Cebe - Note 4,5:
Dieses Mal stärker in der Defensive gefordert als gegen Wolfsburg, offenbarte er doch einige Mängel, nach vorne zwar sehr bemüht, aber mit wenig Fortune.
Robert Palikuca - Note 2,5:
Von der oben genannten Schmebri-Szene einmal abgesehen sehr sicher und abgeklärt. Inzwischen absoluter Leistungsträger im Defensivverbund. Ließ sich nichts vormachen.
Jens Langeneke - Note 2:
Starke Partie, immer auf Ballhöhe. Warf sich in höchster Not in Oehrls Schuss (81.), an ihm gab es kein Vorbeikommen.
Fabian Hergesell - Note 4:
Begann dynamisch und durchaus offensiv, besann sich dann aber auf altes Fehlverhalten. In der zweiten Hälfte dann auch mit der ein oder anderen Defensivschwäche.
Claus Costa - Note 4,5:
An ihm scheiden sich offenkundig die Geister. Die zahlreichen gewonnen Zweikämpfe, die die Sportpresse bei ihm stets sieht, entscheidet er jedenfalls nicht für sich. Offensiv sehr viele Fehler. Nur läuferisch kann man ihm keinen Vorwurf machen.
Andreas Lambertz - Note 2,5:
Brauchte ein wenig, um in die Partie hineinzukommen, bereitete dann aber das 1:0 durch eine direkte Weitergabe von Kastratis Pass auf Lawarée vor. In der zweiten Hälfte, als sich ein offener Schlagabtausch entwickelte, war er der Antreiber im Fortunaspiel.
Marco Christ - Note 2,5:
Bester Mann auf dem Platz in der ersten Hälfte schaltete und waltete er nach Belieben im Mittelfeld, seine Wille war stets erkennbar. Ein Freistoß an die Latte (9.), ansonsten aber eher schwache Standards. Baute in der zweiten Hälfte kräftemäßig stark ab und konnte das Niveau aus Durchgang Eins nicht halten.
Olivier Caillas - Note 3:
Seine Routine und Stärke im Offensivzweikampf sind stets hilfreich. Arbeitete auch ordentlich nach hinten, hatte aber keine entscheidende Szene in der Offensive.
Bekim Kastrati - Note 4:
Insgesamt gelang ihm recht wenig. Nur beim Ausgleich hellwach, als er den Ball schnell am ausrutschenden Nastase vorbeilegte und seine Hereingabe das Tor mit vorbereitete. Ansonsten traf er aber praktisch immer die falsche Entscheidung.
Axel Lawarée - Note 2,5:
Immenser Einsatz, auch stets mit gescheiten Pässen auf seine Nebenleute. Sehr abgezockt beim Ausgleich, als er Lambertz' Pass mit der Innenseite ins lange Eck flach am Torwart vorbeischob.
Kenan Sahin - Note 4:
Kam in der 60. Minute für Kastrati. Bemüht etwas zu erreichen, war ihm die fehlende Spielpraxis der letzten Wochen aber anzumerken. Wirkt aber insgesamt nicht so unbeholfen wie Kastrati.
Christian Erwig - Note - :
Kam in der 84. Minute für Lawarée. Hatte nur eine entscheidende Szene, als er sich stark gegen zwei Braunschweiger Verteidiger durchsetzte, sein gekonnter Außenristschuss aber knapp am Tor vorbeiging (89.).
Personal:
Nach dem Rücktritt Benno Möhlmanns schwang nun A-Jugendtrainer und Ex-Profi Torsten Lieberknecht bei Eintracht Braunschweig das Zepter. Nach dem 0:2 in Oberhausen spielten Gundelach, Lenze und Danneberg für Pfitzner, Brinkmann und Kruppke.
Fortunatrainer Meier vertraute trotz der Genesung von Stammkeeper Melka auf Ratajczak im Tor, außerdem kehrte Hergesell nach seiner Gelbsperre ins Team zurück, er verdrängte Hampel.
System und Taktik:
Braunschweig im 4-4-2 mit Lenze und Benjamin Fuchs vor der Abwehr, während Rodrigues und Danneberg die beiden Spitzen Oehrl und Schembri bedienen sollten. Die Fortuna trat wie zuletzt ebenfalls im 4-4-2 an, dieses Mal war die Aufgabenverteilung im Mittelfeld aber klarer strukturiert als sonst. COsta spielte vor der Abwehr, hielt Christ den Rücken frei.
Spielverlauf:
Düsseldorf übernahm gegen verunsicherte Braunschweiger schnell die Initiative, kombinierte gut. So besaß man auch die erste gute Möglichkeit, doch Christ Freistoß aus 17 Metern ging nur an die Latte (9.). Mit ihrer ersten Szene vor dem Düsseldorfer Gehäuse und tatkräftiger Unterstützung von Fortuna-Torwart Ratajczak ging Braunschweig dann in Führung. Dieser stürmte vollkommen unmotiviert bei einer Flanke von Fuchs aus dem Tor heraus, verpasste den Ball aber, so dass Danneberg in das verwaiste Gehäuse einnicken konnte (11.). Durch den Schwung des Tores konnte Braunschweig die Partie nun offener gestalten, fand aber meist seinen Meister in den starken Innenverteidigern Langeneke und Palikuca. Düsseldorf steckte aber auch nicht auf, hatte mehr vom Spiel, konnte die Überlegenheit aber nicht in Torchancen umsetzen. Bei einem Konter flankte dann Rodrigues den Ball von hinter der Torlinie in die Mitte, Schmebris Schuss prallte aber an Ratajczak ab an den Pfosten (32.), den daraus resultierenden Befreiungsschlag nahm Kastrati auf, ging am ausrutschenden Nastase vorbei und bediente Lambertz in der Mitte. Der leitete direkt auf Lawarée wieter, der den Ball gekonnt in der langen Ecke zum 1:1 versenkte (33.). Vor der Pause kam dann Braunschweig nochmals durch eine Standardsituation zu einer Chance, doch Ratajczak konnte Fuchs' Freistoß auf die Torwartecke parieren (37.).
Auch im zweiten Durchgang stellte das Düsseldorf das feldüberlegene Team. Gute Torchancen bleiben aber insgesamt Mangelware auf beiden Seiten. Lawarées Volleyschuss nach Flanke von Caillas verfehlte das Tor (54.) und so auch sein Kopfball einige Minuten später. Vor allem Lambertz tat sich nun als Antreiber hervor. Der eingewechselte Sahin traf zwar ins Tor, sein Kopfball kam aber aus einer Abseitsposition (65.). Auf der Gegenseite scheiterte Kruppke mit seinem zu harmlosen Schuss an Ratajczak, nachdem ihn Caillas geschickt abgedrängt hatte (72.). Kurz vor Schluss wurde es noch einmal spannend. Braunschweigs Hauk köpfte nach Yildirim-Ecke frei über das Tor (87.), auf Fortunas Seite verfehlte der ebenfalls eingewechselte Erwig das Tor mit seinem Außenristschuss nur knapp (89.). Eine Minute später zögerte Cebe ein wenig zu lange aus aussichtsreicher Postion (90.), so dass es letztendlich beim gerechten Unentschieden blieb.
Fazit: Düsseldorf war technisch und spielerisch überlegen, konnte sich aber gegen sie kompakt stehenden Braunschweiger nicht wie gewünshct durchsetzen. Braunschweig wurde nur nach Standardsituationen oder Kontern gefährlich. Insgesamt ein verdientes Remis.
Nach oben
Es gibt diese Auswärtsfahrten nach Wolfsburg oder nach Verl oder Ahlen - spaßig - die Orte aber alles andere als reizvolle und traditionsreiche Ziele im Fußballbereich. Und dann gibt es diese Fahrten nach Braunschweig zu einem Verein, der wie der unsrige schon bessere Zeiten gesehen hat, zu dem die Leute aber immer noch in Zahlen wandern, von denen oben genannte Städte nicht einmal zu träumen wagten (bzw. Wolfsburg in der Bundesliga im Normalfall gerade mal aufweist). Klischee: Hier riecht es noch nach Fußball. Und zwar nach Profifußball. 16.000 Zuschauer, ein schönes, klassisches Fußballstadion, gute Wurst (dazu aber später mehr), nasses Kampfwetter, kochende Stimmung, ein Alles-oder-Nichts-Spiel. Mehr wünscht man sich nicht als Fan, das sind die Partien, aufgrund derer man den Fußball liebt, aufgrund derer man Fußballfan geworden ist. Und das sind die Partien, die Hoffenheim, Wolfsburg und Co. niemals erleben werden, da in diesen Orten einfach die über Jahrzehnte konservierte Leidenschaft fehlt. So, das musste mal gesagt werden!
Nein, Braunschweig liegt nicht in Ostdeutschland!
Und so machten sich vier tapfere Jungs Männer (Correctio) auf den Weg, um live vor Ort zu erleben, wie die Fortuna erneut in eines der alles entscheidenden Spiele der Saison geht. Die Vorgeschichte dieser Fahrt ist aber in der Tat einen Tag vor dem Spiel angesiedelt. Schon in den letzten Wochen hatte es immer wieder kleinere (Litotes) Komplikationen mit unseren Auswärtsautos gegeben. Und zwar unabhängig von Fahrzeug und Besitzer. Dieses Mal wart der, den sie Stephan nennen, erneut als Fahrer auserkoren und es begub sich zu der Zeit, dass sein Streitwagen noch mit Winterrädern bestücket wart. Bei einem verzweifelten Versuche sollten diese durch die eigenen Hände des schmalzgewichsten KNAPPen entfernt werden, doch seine Kräfte reichten grad für der Räder eins. Not brach aus im Königreiche. Denn alle Handwerksleut versagten ihren Dienst an diesem späten Freitag Abend, doch mit nur einem getauschten Rade wäre die Sicherheit der Mitstreiter wahrlich auf der beschwerlichen Reise nicht gewährleistet. Der König würde ihn vierteilen.
Mit Eding 3000. Das geht auch bei Wind und Wetter nicht ab!
In seiner Verzweiflung rief er einen Fee (Männliche Fee) an. Und sein Flehen wurde erhört, der fette Fee lotste ihn in sein Reich (Wie gesagt, ein Typ). Dort vollbrachte der gute Herr, der mit der Mutter des Fee anbandelte, das Wunder. Dank Hebelwirkung löste er die Räder des Streitwagens mit Leichtigkeit, obschon sie sehr vergniesknaddelt waren. In nur 30 Minuten war der Streitwagen des KNAPPen bereit für die Schlacht am darauffolgenden Tag. Der gute Herr hatte die Mission gerettet. Dafür sei ihm auf ewig der Dank des Fee und des KNAPPen gewiss.
Und hier dürft Ihr mal einen ganz lustigen Text einfügen!
Das Auto war also bereit und so ging es Samstag früh um 9:00h los. Tobi und René hatten größtenteils auf Schlaf in der Nacht zuvor verzichtet - doch das hatte noch keinen Fan an einer Auswärtsfahrt gehindert. Dank Brötchenkauf beim Auswärtskamps in Wersten, Luftbetankung und Abholservice in Bilk verzögerte sich die tatsächliche Abreisezeit dann aber doch mal wieder beträchtlich. Tobi betrachtete interessiert mein noch nicht üppig volles Panini-Album auf der Suche nach den turnusüblichen Hässlichkeiten. Bezeichnend, dass bisher Kevin Kuranyi diese inoffizielle Statistik anführt - aber es fehlen ja noch einige Bilder.
Nett, dass die Braunschweiger Jungs gleich durchzählen. Sind also 95 Stück.
Die Fahrt gestaltete sich relativ ereignisarm, auch befürchtete Staus im Bereich des Kamener Kreuzes erwiesen sich als nicht erwähnenswert...ähh, deshalb vergesst bitte, dass ich sie erwähnt habe. Der spannenste Teil war dann sicherlich der Bereich um Braunschweig selbst. Ich echauffierte mich dann leicht und dezent - ohne ausfallend gegenüber anderen zu werden (Ironie) - über die beschissene Beschilderung der A392 und die absolut fehlgeleiteten Hinweise der Mitfahrer. Bis heute hat sich Tobi eingebildet, dass er die Flutlichtmasten des Städtishen Stadions an der Hamburger Straße am Horizont gesehen hat. Eine Hallizunation hervorgerufen durch zu wenig Schlaf und den Geruch meiner Vanillemilch. Einige Umwege später reihten wir uns aber um den typischen Vorspielstau (Neologismus) rund ums Stadion ein. Dank meiner umfangreichen Ortskenntnisse (Euphemismus) wusste ich, dass ein Umfahren des Stadions zur anderen Seite, uns unserem Glücke ein beträchtliches Stück näher bringen sollte, so dass ich Stephan anwies, mal schön am Stadion vorbeizurauschen. Letztendlich parkten wir dann doch eine halbe Ewigkeit vom Stadion weg in einem Wohngebiet und wären beinahe noch beim ins Gebüsch pinkeln von in einigen im Vorgarten Dart spielenden menschlichen Affen (Contradictio in adjecto).
Die beschissensten 200 Sitzplätze im Stadion! Das Geld reichte leider nicht mehr fürs Dach.
Dem Stro(ö)m und der -ung (Zeugmo) der Menschen folgend erreichten wir dann nach einem längeren Fußmarsch das Städtische Stadion an der Hamburger Straße (Ach, Iich liebe diesen Namen [Injektion]). Und wir alle wissen, wohin der erste Weg innerhalb der Stadiongrenzen führt (außer bei Andy). Genau: Zur Wurst!
Der offizielle Stadionwurst-Test
Folge 58
Heute:
SSadHS, Braunschweig
Welcher normal funktionierende Mensch schneidet denn bitte Brötchen auf diese Weise? Mit der Wurst in Braunschweig verhält es sich wohl ein wenig wie mit der Saison auf dem Platz. Das vorhandene Material ist eigentlich gar nicht so schlecht, doch aus irgendeinem Grund funktioniert das alles nicht so, wie es sein sollte. Denn die Wurst an sich, auf dem Holzkohlegrill zubereitet, gehört mit zum besten, was ich in dieser Saison gegessen habe. Die Art des Servierens und das Brötchen konterkarieren dann aber das Ergebnis. Und so frage ich erneut: Welcher normal funktionierende Mensch schneidet denn bitte Brötchen auf diese Weise? (Repetitio). Mit einem so geschnittenen Brötchen kann man mal gar nichts anfangen! Um diese Wurst essen zu können, muss man also den Streifen der Pappschale abreißen. Für unerfahrene Wurstesser eine riesen Sauerei (Tobi), für alteingesessene Recken sauber machbar (Icke) (Parallelismus). Doch wer denkt hier an die Umwelt? Das alles könnte man sich mit einem ganzen Brötchen sparen. Der Käufer würde das Behältnis gleich mitessen, wie bei einem Eishörnchen (Nicht verwechseln mit: Eichhörnchen). Also denkt doch bitte an unsere Umwelt, wir haben diesen Planeten nur von Mutter Natur geliehen und auch unsere Kinder sollen sich doch noch an ihm erfreuen können. Wegen der vorsätzlichen Vernichtung unseres Planeten muss ich daher der Braunschweiger Wurst eine Kartoffel abziehen.
Fazit: Kann denn nicht ein Mensch mal an die Kinder denken?
(3 von 5 Kartoffeln)
Im Stadion rappelte schon ganz ordentlich der Karton. Rund 2.500 Düsseldorfer und 14.000 Braunschweiger in freudiger Erwartung der Partie. Die Stimmung in Braunschweig hat allerdings eindeutig unter den konstant misserfolgreichen letzten zwei Jahren gelitten. Der Düsseldorfer Gästebereich wusste sich jedenfalls trotz fehlenden Daches durchaus gut in Szene zu setzen. Und wie so häufig im Stadion haben wir als Gruppe mal wieder das große Glück gehabt, eine größere Ansammlung Kaputtnicks in unserer Nähe zu haben. Ziehen wir sie magisch an oder befinden sich im Stadion so viele kaputte Gestalten, dass man zwangsläufig immer auf welche trifft?
Das Tagebuch des Scheiterns - Folge 35: "Fußball und Alkohol - Ein Drama in zwei Akten"
In jeder Stadionordnung findet sich der Paragraph, der darauf hinweist, dass stark alkoholisierten Personen der Einlass ins Stadion verweigert werden kann. De facto habe ich das selbst nie (mit)erlebt, so dass ich hier mal die These aufstelle, dass dies eh nie geschieht. Mein Beweis: Drei durchaus betagtere Gestalten eine Reihe vor uns im Stadion. Ich glaube insgesamt waren es vier. Nummer Eins von enormen Umfang mit ekligem Haar, aber mit über 50 noch der Jüngste. Spricht gerne laut und ohne Satzbau. Die andereren drei definitv im Rentenalter, voll wie Strunz und zumindest kurzfristig an Gesprächen zu Fortunas Leistung interessiert, dieses Mal aber von mir einfach ignoriert. Den vernünftige Sätze waren eigentlich nicht mehr möglich. Diese Jungs taumelten und wankten auf und ab, leider ohne Sinn und Verstand, eigentlich gibt es ja ein System im Sitzplatzbereich (Man sitzt, wird es spannend in einer Szene steht man auf). Das kriegten sie nicht mehr ganz auf die Kette. Vorhang. Ende erster Akt.
2. Aufzug. Ein Protagonist fehlt, jedoch gibt sich der Antagonist zu erkennen. Das ständige vor der Sicht herumhüpfen bewegt einen Herren neben uns zum Hinweis an die Kaputtnix, sich mal gefälligst hinzusetzen. Wie so oft muss auf solch einen Hinweis natürlich sofort gewaltbereit rumgeprollt werden inklusive Bier ins Gesicht kippen, zurückschubsen, in andere Zuschauer hineinfallen etc. Glücklicherweise konnte eine größere Schlägerei dann aber von Außenstehenden verhindert werden. Ende.
Es ist wirklich so anstrengend, ständig komplett alkoholisierte Idioten im Stadion erleben zu müssen, die wie eine Lunte bei kleinsten Funken hochentzündet aufspringen. Was für kaputte Existenzen! Bis nach Braunschweig fahren, nur um sich zu besaufen, vor allen Leuten lächerlich zu machen und einfach gar nichts mehr zu raffen. Wie sie einen nicht so sehr anwidern würden, könnte man fast Mitleid haben.
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Nach der Partie ging es überraschend zum Auto zurück. Die Braunschweiger um uns herum vermittelten dann doch schon einen stark resignierten Eindruck bezüglich ihrer aktuellen Situation. Da konnte auch der Jahrmarkt (Rummel, Kirmes) gegenüber des Stadions die Stimmung nicht aufheitern. Im Vorbeifahren erblickten wir eine Fortuna-Bude. Doch die Zeit reichte weder für ein Fortuna noch eine genauere Inspizierung. Die weitere Rückfahrt vernahmen wir dann die Entscheidungen in der Bundesliga, die nun wirklich keineswegs als erfreulich zu bezeichnen waren.
Hinterher mussten die Ordner dann schön alles aufsammeln.
Die neue ??? Folge "Fußballfieber" erwies sich dann auch als das befürchtete Desaster. Aber bei Vereinsnamen wie AJ Paris, Real Lissabon, FC Birmingham 1907 und Olympiakos Athen ist da wohl auch nicht mehr zu erwarten. Aber das hieße hier jetzt auch nur Eulen nach Athen zu tragen. Nur eins: Das siebenmalige Läuten einer Todesuhr würde bei mir nicht gleich unbedingt eine Assoziation mit dem Gründungsjahr eines Fußballvereins auslösen. Wer denkt sich sol einen Scheiß aus? Jedenfalls braucht Real Lissabon jetzt einen neuen Manager, weil der hinter allem steckte. Vielleicht macht's ja Rui Costa.
Ob Braunschweig nun die letzte Auswärtsfahrt der Saison war, entscheidet sich am Samstag. Sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten und Oberhausen patzt, dann werde ich mich wohl auch nach Erfurt begeben. Warten wir also einfach mal die Partien am Samstag ab, dann schauen wir weiter! Euer Opa de la Cruz
21.05.2008
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Super Smash Bros.: Brawl (Wii)
Composed by: Nobuo Uematsu
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